Seite - 316 - in Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
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316 Gudrun Szczepanek – Friederike Ulrichs
„der Ornamentik nach wohl nach Vorbildern des frühen 18. Jahrhunderts“ – ausgeführt
worden war.5
Die textile Ausstattung des Tragsessels ist überaus reich und kostbar. Außenwände und
Dach sind im damaligen Zeitgeschmack vollständig mit rotem Samt kaschiert, auf dem die
goldene Reliefstickerei ein dichtes barockes Muster aus Vasen, Akanthusblättern und Ranken
bildet. Textile Goldborten und Goldfransen rahmen den kostbaren Stoff. Trotz der Oxyda-
tion und Verfärbung der Goldfäden ist der damalige prachtvolle Eindruck auch heute noch
erkennbar. Im Inneren sind die Wände und Sitzpolster mit Gold-Brokatell in zwei unter-
5 Armin Hausladen/Heinrich Kreisel (Bearb.), Marstallmuseum in München. Hofwagenburg
und Sattelkammer. Kleiner Führer, hg. von Friedrich H. Hofmann, Direktion der Museen und
Kunstsammlungen des ehemaligen Krongutes in Bayern (München 1923), S. 10, Nr. 4. Erst 2002
wurde diese Annahme mit den Bestandskatalogen von Rudolf H. Wackernagel korrigiert.
Abb 3: Innenansicht des Tragses-
sels von Maria Antonia Tapezie-
rung mit Goldtuch (Drap d’or) ©
BSV
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Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren
Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
- Titel
- Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren
- Untertitel
- Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
- Autor
- Mario Döberl
- Herausgeber
- Alejandro López Álvarez
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20966-9
- Abmessungen
- 17.5 x 24.7 cm
- Seiten
- 432
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918