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Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Seite - 342 -
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Seite - 342 - in Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts

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342 Gudrun Szczepanek – Friederike Ulrichs langen, nit ungehorsamb, verdrossen: od[er] unhöflich zu bezaigen. 4. Die Persohnen, welche sich in den Sessln wollen tragen lassen, seint auf Begehrn, so balts imer sein kan, zubefürd[er]n, und zu bedienen, und ist den Tragern alzeit bester Fleiss, und ein sicherer Gang einzebündten, und von ihnen kein Unwillen, od[er] Ungehorsamb zu- gestatten. [Seite 2] 5. Hat er Sesslmaister denen hochen Standts Persohnen die saubern Sessl vorzubehalten, und sye darmit zu bedienen, die schlechtern aber vor die gemainen Leuth zu gebrauch[en]. 6. Hat er die Sessl alzeit sauber zu halten, und alzeit nachdeme einer od[er] der ander getra- gen worden, wid[er] aufzukören, und zu säubern. 7. Hat er sich auf die Türckhen, so zum Tragen gebraucht werden, Obacht zuhalten, d[a]z sye in ihrer Klaidtung nit zerissen, od[er] schlämppisch daher gehen, sonder sich alzeit sauber halten. 8. Hat ermelter Sessl[durchgestrichen: Trag]maister die Türckhen, so zum Sessltragen bestelt sein, in der Cosst zuhalten, und ihnen in der Wochen zu mittags guets Oxen: oder Ründt- fleisch auch Suppen und Krautt: auf die Nacht aber Fleisch, und Reis in der Fleischsuppen od[er] aber Gersten, neben einen Sollat zu speißen, an Fasttägen sollen ihnen guete cräfftige Speißen von Mell und Schmalz gegeben: und solle ihme Sesslmaister vor solche Cost auf die Persohn wochentlich 1 Costgelt bezalt werden. 9. Den Trunckh betr. hat man ieden Türckhen die Mahlzeit ain halbe Mass Pier zu geben, und solle diser Trunckh aus der Sessl Cassa bezahlt werd[en]. [Seite 3] 10. Hat er Sesslmaister sye die Trag[er] bey ihrer ordinarri Fleiss zuhalten, und ihnen im Trunckh ain mehrers nit zuezelassen, als sye wol ertragen könen, damits in ihrem Dienst nit saumbig erscheinen, sonder einen ieden, den sye tragen, den gueten Willen erfüllen. 11. Seint sye die Trag[er] auch stetts in guetter Freundtschafft zuhalten, und ist zwischen ihnen d[a]z Zanckh[en] oder Greinen in kein Weis zugestatten, und wo es mündtlich nit ver- hüettet werden kundte, weren nach ihren Verdienst gar die Steckhenstraich zugebrauchen. 12. Aber wan einer ein Verbrechen gethan hette, welche mit 5 od[er] 6 Steckhenstraichen nit gnueg gepüest were, so hete man solches Verbrechen der Commission anzuzaigen, und vor dort aus zuerwartten, wie ein solch[er] Fähler gepüest solle werden. 13. Sovil die Wösch und d[a]z Padt anlanget, solle ihnen daß Leinwanth im Zuchthaus ge- seübert werden, und mögen für sich aldorth auch des Padts bedienen oder aber die gemaine Stattpädter brauchen. 14. Hat Sesslmaister sowol auf die Sessl alß Türckh[en] wie gemelt sein guete Obacht zube- halten, beinebens [Seite 4] auch alle Gemainschafft zwischen ihnen und den christlichen Persohnen: sonderbahr denen Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Titel
Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren
Untertitel
Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Autor
Mario Döberl
Herausgeber
Alejandro López Álvarez
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20966-9
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
432
Kategorien
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