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Transdifferenz 45
formuliert ist. Es ermöglicht politische Lesarten literarischer Texte, die sich vorder-
gründig konventionell oder vorwiegend unterhaltend geben. Es führt dazu, Litera-
tur besser im gesellschaftspolitischen Kontext zu lesen.
Der Soziologe Jürgen Straub hat auf die indirekte Proportionalität von Flexibilität
und Fundamentalismus hingewiesen. Das gilt auch für den Bezugszeitraum der
vorliegenden Studie: Je lauter Ende des 19. Jahrhunderts die Forderungen der Frau-
en nach Gleichberechtigung sind, desto heftiger werden die misogynen Gegen-
darstellungen; je weiter über das Paradigma des Nationalen hinaus- oder darüber
hinweggedacht wird, desto stärker werden die nationalistischen Bewegungen. In
der Arbeit mit historischem Material lassen sich durch die zeitliche Distanz ge-
sellschaftspolitische Muster besser erkennen. Und auch wenn sich diese jedes Mal
unter ganz anderen Vorzeichen entfalten und wir aus der Geschichte bekanntlich
und offensichtlich nichts lernen – auch wir befinden uns heute in einer Zeit des
Übergangs, des gesellschaftlichen Wandels, in der sich herkömmliche Wertevor-
stellungen auflösen.
liTeraTur
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Transdifferenz und Transkulturalität
Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
- Titel
- Transdifferenz und Transkulturalität
- Untertitel
- Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
- Autoren
- Alexandra Millner
- Katalin Teller
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-3248-8
- Abmessungen
- 15.4 x 23.9 cm
- Seiten
- 454
- Schlagwörter
- transdifference, transculturality, alterity, migration, literary and cultural studies, Austria-Hungary, Transdifferenz, Transkulturalität, Alterität, Migration, Literatur- und Kulturwissenschaften, Österreich-Ungarn
- Kategorie
- Kunst und Kultur