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Transdifferenz und Transkulturalität - Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
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Agatha Schwartz228 liegen;2 einige weitere befinden sich außerdem in der Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest und im Münchner Nachlass von Georg Michael Conrad, mit dem Déry, nach den Briefen zu schließen, eine Liaison hatte. Auch wurde Dérys Abschieds- brief an Conrad 1899 in der Zeitschrift Die Gesellschaft publiziert.3 Allein diese Verstreutheit von Dérys Briefen lässt auf ihre Verbindung und gleichzeitige Zuge- hörigkeit zu mehr als einem Kultur- und Sprachraum schließen. Von einer Linea- rität kann in Dérys Lebens- und Schaffensphasen gar keine Rede sein. Vielmehr lässt sich diese deutschsprachige Autorin jüdisch-ungarischer Herkunft sowohl mithilfe von Theorien der Transdifferenz und Hybridität als auch der im Sinne von Sara Ahmed verstandenen Affekttheorie interpretieren. Um Dérys Leben und Werk entlang dieser Begriffe entsprechend zu kontextualisieren, ist es nötig, wich- tige Tatsachen über ihren viel zu wenig bekannten Lebenslauf und ihre Karriere darzulegen beziehungsweise klarzustellen. 2. Kurzer lebenslauf dérys und wichTige sTaTionen ihres schaffens Obwohl alle bisher bekannten Quellen als Geburtsdatum von Juliane Déry den 10. August 1864 angeben, hat sich nach meinen neuesten Recherchen dieses Datum als falsch erwiesen. Vielmehr wurde sie am 10. Juli 1861 als Julia Deutsch in einer Ungarisch4 sprechenden jüdischen Familie in Baja in Südungarn gebo- ren.5 Die Familie zog in den 1870er Jahren nach Wien, wo Julia am 17. Juni 1877 aus der jüdischen Gemeinde austrat.6 Am 26. Juni 1877 wurde sie evangelisch ge- 2 | Für einen Hinweis auf die Existenz dieser Briefe bin ich Heike Schmid zu Dank verpflich- tet. 3 | »Juliane Dérys letzter Brief an M.G. Conrad«. In: Die Gesellschaft 15/2 (1899), S. 341- 342. 4 | In manchen Quellen wird fälschlicherweise Deutsch als die Familiensprache angege- ben, vgl. Brinker-Gabler, Gisela/Ludwig, Karola/Wöffen, Angela: Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800–1845. München: dtv 1986, S. 77f. 5 | Das richtige Geburtsdatum, nämlich der 10. Juli 1861, geht aus zwei Archivquellen her- vor: dem Geburtsprotokoll für das Jahr 1861, das im Ungarischen Jüdischen Archiv aufbe- wahrt wird, und der Urkunde über Dérys Austritt aus dem jüdischen Glauben in Wien. Ich danke sowohl dem Ungarischen Jüdischen Museum und Archiv (Magyar Zsidó Múzeum és Levéltár) als auch Dr. Anna L. Staudacher für die elektronische Übermittlung dieser wichti- gen Urkunden. 6 | Dr. Staudachers Recherchen haben weiterhin aufgezeigt, dass zwei von Dérys Brüdern, Max und Sigismund, sich 1889 beziehungsweise 1890 katholisch taufen ließen. Auch für diese Information bin ich Dr. Staudacher zu Dank verpflichtet. Zu Ursachen der Konversion vgl. Staudacher, Anna: »Auf Grund der Taufe bittet er um Änderung seines prononcierten Vor- und Zunamens …«: Zum Namenswechsel jüdisch-protestantischer Konvertiten in Wien, 1782–1914. In: www.judentum.net/geschichte/namenswechsel.htm (zuletzt eingesehen am 10.10.2014): »Antisemitismus in Österreich war den Gesuchen um Namensänderung zufolge zu Beginn der 1880er Jahre noch kein Thema: Die einen assimilierten sich zum deutschen Kulturkreis, die andern polonisierten, andere wieder nahmen slawische und ungarische Na- men an: Nichtjuden, Juden und Konvertiten.«
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Transdifferenz und Transkulturalität Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Titel
Transdifferenz und Transkulturalität
Untertitel
Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Autoren
Alexandra Millner
Katalin Teller
Verlag
transcript Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-3248-8
Abmessungen
15.4 x 23.9 cm
Seiten
454
Schlagwörter
transdifference, transculturality, alterity, migration, literary and cultural studies, Austria-Hungary, Transdifferenz, Transkulturalität, Alterität, Migration, Literatur- und Kulturwissenschaften, Österreich-Ungarn
Kategorie
Kunst und Kultur
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