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Transdifferenz und Transkulturalität - Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
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Eva Krivanec248 Freien Presse äußerte sich der Kritiker wohlwollend über die »fremde Künstlerin«23 und ihren Tanz: Die temperamentvolle Schauspielerin vermag mit Heißblütigkeit dramatisch zu wirken und ist auch eine echte Soubrette, eine Frohnatur […]. […] Einen merkwürdigen Erfolg errang sie als Tänzerin […] durch einen »Serpentinentanz«, bei welchem die Schwingungen des Kleides sich in Farben fächerartig abspiegeln.24 In einem Artikel aus der Österreichischen Volkszeitung vom 2. September 1917, an- lässlich des 60. Geburtstags von Wilhelm Karczag, heißt es über die bescheidenen Anfänge in Wien: »Da wohnte in der Novaragasse in der Leopoldstadt ein junges Ehepaar. Die Frau Operettensängerin, der Mann eigentlich nichts. Richtiger gesagt, der Sekretär, Führer, Lehrer, Ruhmesverkünder oder, wie die Theatersprache lau- tet: ›Der Macher‹ seiner Frau.«25 In kürzester Zeit gelang es Julie Kopacsy, mit der Unterstützung Wilhelm Karczags zu einer der führenden Operettendiven Wiens zu werden. Er war es, der für sie die Verträge aushandelte, die Textdichter und Kom- ponisten empfing, die Rollen auswählte usw. Dennoch war sie es, die in diesen Jah- ren das Haushaltsbudget erwirtschaftete und die den Namen ihres Mannes durch das Tragen des Doppelnamens Kopacsy-Karczag in Wien bekannt machte. Nach einer ersten Sommertournee 1894 nach Prag, Bad Ischl und Karlsbad gab Julie Kopacsy in den Jahren 1895 bis 1900 ausgedehnte und erfolgreiche Gastspiele in Prag, Berlin, in den USA und in Russland. Von November 1897 bis Februar 1898 sang sie im deutschsprachigen Irving Place Theatre in New York u.a. ihre Parade- rollen – die Adele in Johann Strauß’ Fledermaus und Jacques Offenbachs Schöne Helena. Ihr Gastspiel fand viel Aufmerksamkeit in der Presse und beim Publikum. Über die Premiere von Offenbachs La Belle Hélène mit Kopacsy in der Titelrolle hieß es im New York Dramatic Mirror: »Julie Kopacsy was charming in the title role, and her capable performance of the lovely and loving Helena was ably seconded by the three leading male performers.«26 Obwohl sie aus Wien angereist war, wurde sie in New York meist als ungarische Sängerin, zuweilen sogar als Ungarns größte Operettensängerin, bezeichnet. In einer Stellungnahme für das Branchenmagazin The Music Trade Review äußerte sie sich zu den wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg junger Sängerinnen: The American Girl who wants to be a prima donna should assure herself – first, that she has a voice; second that she has the talent necessary for using it effectively; and third, that she has industry. And the greatest of these is industry, for the genius of a singer is pre-eminently the capacity for taking infinite pains.27 23 | NN: Carl-Theater. In: Neue Freie Presse v. 27.3.1894, S. 4. 24 | Ebd. 25 | Steyer, Julius: Wiener Theaterwoche. In: Österreichische Volks-Zeitung v. 2.9.1917, S. 5. 26 | NN: Irving Place. – La Belle Helene. In: The New York Dramatic Mirror v. 5.2.1898, S. 16. 27 | NN: What two great singers say. In: The Music Trade Review (New York) v. 4.12.1897, S. 4.
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Transdifferenz und Transkulturalität Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Titel
Transdifferenz und Transkulturalität
Untertitel
Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Autoren
Alexandra Millner
Katalin Teller
Verlag
transcript Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-3248-8
Abmessungen
15.4 x 23.9 cm
Seiten
454
Schlagwörter
transdifference, transculturality, alterity, migration, literary and cultural studies, Austria-Hungary, Transdifferenz, Transkulturalität, Alterität, Migration, Literatur- und Kulturwissenschaften, Österreich-Ungarn
Kategorie
Kunst und Kultur
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