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Transdifferenz und Transkulturalität - Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
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Nomadische Berufspraxis und Attraktion der Großstadt 251 In den folgenden zwei Jahren hatte sie wesentlichen Anteil am Erfolg der Vaude- ville-Dauerbrenner Wie man Männer fesselt40 und Ich bin so frei,41 in welchen sie je- weils eine Tänzerin spielte, allerdings recht unterschiedlicher Art, einmal Thea, Tänzerin der Pariser Opéra, das andere Mal die Excentrique-Tänzerin Lili, Georges Feydeaus La Dame de chez Maxim.42 Anlässlich ihres Sommergastspiels im Juni 1899 in Bad Ischl trat sie erstmals auch in aktuellen Operettenerfolgen wie Richard Heubergers Der Opernball oder Sidney Jones’ Die Geisha auf. Mit dem Direktions- wechsel am Theater in der Josefstadt – von Ignaz Wild zu Josef Jarno – erhielt Adele Moraw zwar als eines der wenigen weiblichen Ensemblemitglieder eine Vertrags- verlängerung, doch die Veränderungen sowohl im Repertoire als auch in den Beset- zungen verdrängten Adele Moraw nach und nach aus den Hauptrollen in kleinere Chargenrollen, denn Jarno trachtete danach, seiner als Volksschauspielerin enorm populären Ehefrau Hansi Niese entsprechende Rollen zu verschaffen. Moraw wand- te sich daraufhin wieder verstärkt dem Varieté zu. Im Frühjahr 1900 führte sie eine Tournee u.a. ans Grazer Orpheum, ans Prager Théâtre Variété, wo sie als »Stern der Wiener Soubrettenwelt«43 empfangen wurde, und erneut ins Somossy Mulató in Budapest. Im Berliner Varieté Apollotheater trug Adele Moraw erstmals das von Adolf Behling komponierte Couplet Im Omni- bus beim Regenguß vor, das wenig später auch von der Deutschen Grammophon auf- genommen wurde.44 Gemeinsam mit ihr reiste auf dieser Tournee der französische Tänzer Casimir Carangeot, der verschiedene Künstlernamen verwendete. Gemein- sam traten sie damals als Tanzduo »Les Alex« auf und begeisterten mit ihren »Wir- belwindtänzen«. Im Oktober 1900 heirateten Adele Moraw und Casimir Carangeot in Berlin, mit dem Plan, ihre ›Kunstreisen‹ mit gemeinsamen Auftritten als Tanz- duett fortzusetzen.45 Nach einer mehrjährigen Gastspielreise durch Europa, insbe- sondere durch Deutschland, Dänemark, Holland und Großbritannien, holte Varie- tédirektor Ben Tieber zur Eröffnung des Etablissements Apollo im September 1904 Adele Moraw als »Wiens beliebteste Soubretten-Diva«46 wieder nach Wien. Auch in den folgenden Jahren war sie im Varieté Apollo häufig zu Gast, feierte große Erfol- 40 | Mars, Antony/Hennequin, Maurice: Wie man Männer fesselt. Vaudeville in drei Akten und einem Vorspiel. Für die dt. Bühne bearbeitet von Otto Eisenschitz. Musik von Victor Ro- ger (Orig. Les Fêtards). Paris: Heugel & Cie. [um 1900]; vgl. auch Plakat des Theaters in der Josefstadt im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek: www.bildarchivaustria.at/ Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=13765830 (zuletzt eingesehen am 12.11.2015). 41 | Feydeau, Georges: Ich bin so frei! Schwank in 3 Akten mit Musik, bearbeitet von Otto Eisenschitz (Orig. La Dame de chez Maxim), Uraufführung: Paris, Théâtre des Nouveautés, 17.1.1899, Erstaufführung der deutschen Bearbeitung: Wien, Theater in der Josefstadt, 27.10.1899. 42 | Vgl. Heim: Die Moraws, S. 47-50. 43 | NN: Adele Moraw im Théatre Variété. In: Prager Tagblatt v. 25.2.1900, S. 4. 44 | Vgl. Kelly, Alan: His Master’s Voice/Die Stimme seines Herrn. The German Catalogue. A Complete Numerical Catalogue of German Gramophone Recordings made from 1898 to 1929 in Germany, Austria, and elsewhere by The Gramophone Company Ltd. Westport CO. London: Greenwood Press 1994, S. 356. Die Aufnahme scheint allerdings nicht mehr er- halten zu sein. 45 | Vgl. NN: Aus Berlin … In: Neues Wiener Journal v. 30.10.1900, S. 6. 46 | Tieber, Ben: Etablissement Apollo. Programmheft v. 1.9.1904, S. 15.
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Transdifferenz und Transkulturalität Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Titel
Transdifferenz und Transkulturalität
Untertitel
Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Autoren
Alexandra Millner
Katalin Teller
Verlag
transcript Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-3248-8
Abmessungen
15.4 x 23.9 cm
Seiten
454
Schlagwörter
transdifference, transculturality, alterity, migration, literary and cultural studies, Austria-Hungary, Transdifferenz, Transkulturalität, Alterität, Migration, Literatur- und Kulturwissenschaften, Österreich-Ungarn
Kategorie
Kunst und Kultur
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