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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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DIE UMSETZUNG DER THUN-HOHENSTEIN’SCHEN REFORMEN 19 auch mit Blick auf das Werk von William Clark18 hervorgehoben, dass mit der Untersuchung neuer Quellengattungen und einer kulturwissenschaftli- chen Methodik neue, spannende – teilweise auch kontroverse – Ergebnisse erzielt und fruchtbare Perspektiven in die Universitätsgeschichte eingeführt werden können. Außerdem betont er, dass gerade der Blick auf die Univer- sität in ihrer institutionellen Verfasstheit die Verbindung zwischen der viel- fach getrennten Universitätsgeschichte und der Wissenschaftsgeschichte herstellen könne, zumal die Universität einen wesentlichen institutionellen Rahmen für Wissenschaft bietet. In diesem Punkt treffen sich auch Füs- sel und Gerber, der Universitätsgeschichte vor allem als Institutionenge- schichte begreift. Eine solche, neuere Institutionengeschichte könne sich, so Gerbers Forde- rung, jedoch nicht auf normative Quellen beschränken, sondern müsse ne- ben der Heranziehung neuer Quellen auch einen methodischen Ansatz wäh- len, der Universität als „kommunikative Struktur, als Geflecht von Normen, Steuerungsinstrumenten, Koordination und Motivation“19 begreift und dem- entsprechend beschreibt sowie die institutionellen Praktiken in den Blick nimmt. Außerdem fordert Gerber den Blick auf das institutionelle Geflecht ein, innerhalb dessen die Universitäten arbeiten, und eine Perspektive, die die normativen und informellen Regeln, wie dieses institutionelle Geflecht, aber auch die Universität organisiert sind, als „komplementäre Aspekte der ‚Wirklichkeit‘ der Universität“20 versteht. Einen wesentlichen Teil dieses institutionellen Geflechts bilden die po- litischen Akteure. In diesem Sinn sei auch auf die von Mitchell Ash propa- gierte Perspektive verwiesen, die Wissenschaft und Politik als Ressourcen füreinander betrachtete.21 Ash sieht beide Felder nämlich nicht getrennt, sondern als sich gegenseitig beeinflussend an, womit die auch oft künstliche Trennung zwischen wissenschaftsexternen und -internen Faktoren in der Geschichte der Entwicklung der Wissenschaften aufgehoben wird.22 Diese vorwiegend für die Wissenschaftsgeschichte vorgeschlagene Perspektive ist 18 William cLark, Academic charisma and the origins of the research university, Chicago 2007. 19 gerBer, Wie schreibt man ,,zeitgemäße“ Universitätsgeschichte?, S. 281. 20 gerBer, Wie schreibt man ,,zeitgemäße“ Universitätsgeschichte?, S. 282. 21 Mitchell G. asH, Wissenschaft und Politik als Ressourcen für einander, in: Rüdiger Vom Bruch/Brigitte Kaderas (Hgg.), Wissenschaften und Wissenschaftspolitik. Bestandsaufnah- men zu Formationen, Brüchen und Kontinuitäten im Deutschland des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2002, S. 32–51. 22 Vgl. dazu besonders Rudolf sticHweH, Zur Entstehung des modernen Systems wissen- schaftlicher Disziplinen. Physik in Deutschland 1740–1890, Frankfurt a.M. 1984. Dieser fokussierte besonders auf interne Faktoren bei der Disziplinenentwicklung.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860