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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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1.3. DIE THUN’SCHEN REFORMEN IN DER FORSCHUNG 45 Unterrichtsreform desavouiert und durch die Einführung von Tschechisch in den Böhmischen Gymnasien einen Samen für den nachfolgenden Natio- nalitätenkonflikt in der Monarchie gesät. Damit habe Thun verhindert, das Prinzip durchzusetzen, „daß ein österreichischer Einheitsstaat nur auf deut- scher Grundlage gebaut werden könne.“145 Positiver in seiner Bilanz war Emil Wahlberg146, bedeutender Professor für Strafrecht an der Universität Wien. Ganz im Gegensatz zu Herbst lobte er die Reform der Rechtsstudien und die Förderung der Rechtsgeschichte durch Thun. Er betonte, dass Thun einer neuen Wissenschaftlichkeit Vor- schub geleistet habe, die „im Einklange mit dem Geiste der katholischen Kir- che und mit besonderer Rücksicht auf die Interessen des Kaiserstaates“ den Anschluss an die deutsche Wissenschaft geschafft habe.147 Wahlberg ordnete die Thun’schen Reformen auch in die gesamte österreichische Bildungspoli- tik ein und stellt einen Bezug bzw. eher einen Gegensatz zu den Reformen unter Maria Theresia her: Doch besteht zwischen beiden Reformepochen der große Unterschied, dass 1853 der Zweck der österreichischen Universitäten erblickt wurde in der Pflege der Wissenschaften im Einklange mit dem Geiste der Kirche und mit besonderer Beachtung der Interessen des Staates, während 1753 das Haupt- gewicht auf der Pflege der Wissenschaften im Einklage mit dem Geiste der österreichischen Staatsregierung und den Grundsätzen des Naturrechts so wie auf gründliche Heranbildung zu öffentlichen Diensten gelegt worden ist.148 Ein Jahrzehnt nach der Entlassung Thuns und zu einem Zeitpunkt, als erste Auswirkungen der Reformen bereits erkennbar waren, erschienen mehrere Veröffentlichungen zur Bildungsgeschichte bzw. dem österrei- chischen Bildungswesen. Beer/Hochegger149 lobten 1867 beispielsweise die für Geschichte der Deutschen in Böhmen 6 (1868), S. 116–131, S. 120. 145 winter, Das böhmische Sprachgesetz vom Jahre 1865, S. 120. 146 Wilhelm Emil Wahlberg (Prag 1821–1901 Wien), Strafrechtler, ab 1854 ao. Prof. an der Universität Wien, ab 1860 o. Prof. ebendort, Mitglied des Staatsgerichtshofs und der Straf- gesetzkommission. 147 Vgl. Emil waHLBerg, Gesammelte kleinere Schriften und Bruchstücke über Strafrecht, Strafprocess. Gefängniskunde, Literatur und Dogmengeschichte der Rechtslehre in Öster- reich, Bd. 2, Wien 1877, S. 4–5 und 51. 148 waHLBerg, Gesammelte kleinere Schriften und Bruchstücke über Strafrecht, Strafprocess, S. 27. 149 Adolph Beer/Franz HocHegger, Die Fortschritte des Unterrichtswesens der Kulturstaaten Europas. Bd. 1 Frankreich und Österreich, Wien 1867. Zu den Autoren siehe: Beer, Adolph, in: Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hg.), Österreichisches Biographisches Lexikon, Graz, Köln 1957, S. 63; Hochegger, Franz, in: Österreichisches Biographisches
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860