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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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1.3. DIE THUN’SCHEN REFORMEN IN DER FORSCHUNG 63 Wien, bei dem Borodajkewycz angestellt war. Das damalige Familienober- haupt, Franz Anton Thun-Hohenstein, fürchtete nämlich eine Beschlag- nahmung des Familienarchivs durch die tschechoslowakischen Behörden. In der Folge arbeitete Borodajkewycz im HHStA an der Edition. Aus dieser Zeit stammen auch Abschriften von Briefen, die noch heute im Besitz der Kommission sind. Borodajkewycz kam auf Grund der finanziellen Not der Kommission und durch Mitarbeit an anderen Projekten jedoch nur langsam voran. Seit dem „Anschluss“ 1938 und spätestens mit Kriegsbeginn verlief sich das Projekt.244 Nach 1945 wurde eine Wiederaufnahme des Projekts in der Kommission – die Archivalien befanden sich damals noch im HHStA in Wien – zwar diskutiert, scheiterte aber an zwei Problemen. Einerseits befürchtete man, dass die Dokumente bald von der Tschechoslowakei zu- rückverlangt werden würden. Schwerwiegender wog aber wohl, dass „der seinerzeitige Bearbeiter“, wie es beschönigend hieß „‚vermutlich beruflich verhindert‘ wäre“245. Winter und Borodajkewycz waren seit den 1930er-Jahren miteinander bekannt und sie verband in den ersten Jahren das Engagement in der ka- tholischen Bewegung und ein gemeinsames wissenschaftliches Interesse, nämlich die „katholischen Geistesströmungen im 19. Jahrhundert in Böh- men.“246 Beide sahen in Thun damals zwar eine vermittelnde und verbin- dende Gestalt, jedoch mit leicht unterschiedlichen Konnotationen. Winter betonte vor allem Thuns Versuche der Vermittlung zwischen Deutschen und Tschechen und stellte Thun als einen typischen Vertreter Altösterreichs dar.247 Hingegen fand Borodajkewycz anerkennende Worte dafür, dass er das 244 Siehe feLLner, „… ein wahrhaft patriotisches Werk“, S. 108–109. Ein Ergebnis der Arbei- ten ist ein Aufsatz zu Leo Thun und Onno Klopp: Taras von BorodaJkewycz, Leo Thun und Onno Klopp, in: Gesamtdeutsche Vergangenheit. Festgabe für Heinrich Ritter von Srbik, München 1938, S. 319–334. 245 feLLner, „… ein wahrhaft patriotisches Werk“, S. 134. Vgl. auch einen Brief an Srbik, Wien 14.04.1949, Personalakte Srbik, Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaf- ten. Für den Hinweis sei Doris Corradini gedankt. 246 nemec, Eduard Winter (1896–1982), S. 626. Etwa Borodajkewycz Wiener Dissertation, Ta- ras von BorodaJkewycz, Deutscher Geist und Katholizismus im 19. Jahrhundert. Darge- stellt am Entwicklungsgang Constantins von Höfler, Salzburg, Leipzig 1935. Beide standen auch in brieflichem Kontakt. Vgl. zu Borodajkewycz und Winters Verbindungen nach 1945 auch Michael HocHedLinger/Thomas Just, „Diese Diebstähle sind einzig in der Geschichte aller Archive der Welt“. Die Affäre Grill 1951–1953. Ein Beitrag zur Personalgeschichte des Haus-, Hof- und Staatsarchivs zwischen 1. und 2. Republik, in: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung (2005), S. 362–388, hier S. 379–380. 247 Vgl. etwa winter, Graf Leo Thun, S. 301. Winter sah sich wohl auch selbst in dieser Nach- folge, vgl. dazu Eduard winter, Erinnerungen (1945–1976), herausgegeben von Gerhard Oberkofler, Frankfurt a.M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien 1994, S. 5.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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