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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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1 DIE UMSETZUNG DER THUN-HOHENSTEIN’SCHEN REFORMEN66 Geschichtswissenschaft mit politisch-erzieherischem Charakter weitgehend und verkehrte sich im IOeG ins Gegenteil, denn dieses entwickelte sich zu einer Schule der historischen Hilfswissenschaften.263 Damit überließ man aus der Sicht von Srbik wieder der preußischen Geschichtswissenschaft die Meinungsführerschaft, was gerade im Hinblick auf die Förderung eines ge- samtdeutschen Bewusstseins verheerend war. Die ausgewogenen Arbeiten und Leistungen der österreichischen Geschichtsforschung traten darüber in den Hintergrund, „Versäumnisse, die sich auf dem wissenschaftlichen und dann politischen Feld bitter gerächt haben!“264 1.3.2.5. Arbeiten zu Thun nach Lentze In der Folge von Lentze und Thienen-Adlerflycht gab es keine intensive Aus- einandersetzung mehr mit den Unterrichtsreformen und Leo Thun. Beson- ders Lentzes Arbeit entwickelte sich zum Standardwerk über die Reformen, dem sich die meisten Forscher und Forscherinnen anschlossen, dennoch gab es weiterhin unterschiedliche Schattierungen in der Forschung. Den Einfluss Bolzanos und Herbarts betont etwa William Johnston265 in seiner Geistesgeschichte Österreichs. Ähnlich wie Winter deutet Johnston den Jo- sephinismus mehr als Reformkatholizismus denn als Versuch ein Staatskir- chentum266 zu errichten und Thun als Vertreter des späten Josephinismus. Er sieht diesen ganz in der geistigen Nachfolge von Leibniz, Bolzano und Herbart und schreibt ihm und seinen liberalen Reformen die geistige Wie- dergeburt Österreichs zu: 263 Vgl. dazu LHotsky, Geschichte des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 1854–1954, S. 4–7. Dieser zitiert auch Sigmund Herzberg-Fränkl, der meint, das Institut sei „das unpolitische Werk politischer Bestrebungen“ geworden, ebenda. S. 7. Zuletzt zur Geschichte des Instituts Ernst Zehetbauer, der aber für die Gründungsgeschichte des Ins- tituts keine neuen Erkenntnisse präsentiert. Vgl. Ernst zeHetBauer, Geschichtsforschung und Archivwissenschaft. Das Institut für Österreichische Geschichtsforschung und die wis- senschaftliche Ausbildung der Archivare in Österreich, Hamburg 2014. 264 srBik, Geist und Geschichte, S. 99, vgl. insgesamt ebenda S. 98–101. 265 William M. JoHnston, Österreichische Kultur- und Geistesgeschichte. Gesellschaft und Ideen im Donauraum. 1848 bis 1938, Wien, Köln, Graz 1974. 266 Diese Ansicht wurde damals vor allem von Ferdinand Maaß vertreten: Ferdinand S. J. maass, Der Josephinismus. Quellen zu seiner Geschichte in Österreich 1760–1790. Amt- liche Dokumente aus dem Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv und dem allgemeinen Verwaltungsarchiv in Wien (= Fontes rerum Austriacarum. 2. Abteilung, Diplomataria et acta), Wien 1951–1961. Siehe auch Ferdinand S. J. maass, Der Josephinismus. Die Ge- schichte des österreichischen Reformkatholizismus 1740–1848 von Eduard Winter, in: His- torische Zeitschrift 198 (1964), S. 682–684.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860