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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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1.3. DIE THUN’SCHEN REFORMEN IN DER FORSCHUNG 69 Wechselwirkungen zwischen Universität und Gesellschaft, Fragen der Pro- duktion von Herrschaftswissen durch die Universitäten bzw. die Frage der Steuerung von Universitäten und deren Forschung und damit letztlich die Frage nach der Autonomie der Universitäten. Kennzeichnend für die Ära Thun sehen der Soziologe und die Soziologin besonders die zunehmende Rolle der Wissenschaft/Forschung als Produktivkraft besonders der natur- wissenschaftlichen und technischen Wissenschaften.278 Gleichzeitig sollte das reformierte Bildungssystem die Binnenstabilisierung der Monarchie er- höhen, zunächst in katholisch-restaurativem Sinne und späterhin um die Abgrenzung des aufstrebenden Bildungsbürgertums von der Arbeiterschaft zu zementieren, wodurch sich die Universitäten (aber auch die Gymnasien) von großen Teilen der Gesellschaft entkoppelten und letztlich auf sich selbst reduzierten. Zumal man nach 1945 gerade an diese Entwicklung wieder an- knüpfte – diesmal mit Verweis auf die bewiesene Notwendigkeit der Autono- mie der Universitäten/Wissenschaften nach dem Nationalsozialismus (s.o.) – sahen sie damit die Trennung von Gesellschaft und Universität fortgesetzt. Auf dieser Arbeit aufbauend untersuchte Susanne Preglau-Hämmerle279 zehn Jahre später ebenfalls das österreichische Universitätssystem, wobei sie – mit deutlich größerer Literaturgrundlage – zu ähnlichen Ergebnis- sen kommt. Die Thun’schen Reformen deutete sie dabei zunächst als Über- nahme des Humboldt’schen Modells mit einer Fokussierung auf das neuhu- manistische Bildungsideal und erkannte in der Abkehr vom utilitaristischen Ideal des Vormärzes einen deutlichen Funktionswandel der Universitäten. Ähnlich deutete damals auch Josef Hochgerner280 den Reformprozess, indem er jedoch besonders die Studenten im Auge hatte. Mehrere jüngere Arbeiten zu Thun und den Reformen stammen von For- schern der Universität Graz, wo mit der Ernennung von Walter Höflechner zum Leiter der Abteilung für österreichische Kultur- und Wissenschaftsge- schichte seit den späten 1970er-Jahren ein Zentrum für Universitätsge- schichte in Österreich entstanden ist. Diese neueren Arbeiten sind besonde- res dem wiedererwachten Interesse an Universitätsreformen geschuldet, das 278 Vgl. fiscHer-kowaLski et al., Selbstbestimmung und Fremdbestimmung der österreichi- schen Universität, S. 87–115. 279 Susanne PregLau-HämmerLe, Die politische und soziale Funktion der österreichischen Universität (= Vergleichende Gesellschaftsgeschichte und politische Ideengeschichte der Neuzeit 5), Innsbruck 1986; siehe auch mit Blick auf Innsbruck: Susanne PregLau-Häm- merLe, Die Universität Innsbruck in der Geschichte Tirols, in: Heinz Fischer/Susanne Preglau-Hämmerle (Hgg.), Heile Welt in der Region? Beiträge zum politischen und sozialen System Tirols, Bregenz 1983, S. 108–146. 280 Josef HocHgerner, Studium und Wissenschaftsentwicklung im Habsburgerreich. Studen- tengeschichte seit Gründung der Universität Wien bis zum Ersten Weltkrieg, Wien 1983.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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