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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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2 DIE THUN-HOHENSTEIN’SCHEN REFORMEN 80 von einer Orientierung an den „blühenden Hochschulen Deutschlands“. Ähnlich formulierte es Franz Exner, der davon sprach, dass „Deutschlands bewährteste Einrichtungen [...] zumeist als Muster zu dienen“31 hätten, ohne diesem blind folgen zu wollen. Und so lesen wir es auch bei Leo Thun- Hohenstein, wenn er im Ministerrat vom 25. September 1849 erklärte, „daß bei diesem provisorischen Gesetze [zur Neuordnung der Universitäten, C.A.] im Wesentlichen der Typus der deutschen Universitäten im Auge behalten wurde“32. Karl Ernst Jarcke, Berater von Thun, diagnostizierte indes einen Mittelweg in Österreich, „der Mitte hielt zwischen den bisherigen Verhält- nissen und dem protestantisch-deutschen Universitätswesen“.33 Auch die Kritik an den Reformen hängte sich vielfach an der Übernahme eines deut- schen respektive eines protestantischen Modells auf.34 Die Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert sprach daher vielfach von der Übernahme des Humboldt’schen Modells in Österreich, da die deutschen Universitäten des 19. Jahrhunderts zunehmend mit einem solchen Modell assoziiert worden waren.35 Allerdings haben vor allem die Forschungen von Rüdiger vom Bruch36 und Sylvia Paletschek37 gezeigt, dass ein solches Modell der Humboldt’schen Universität im 19. Jahrhundert nicht geläufig war.38 Beide haben darauf hingewiesen, dass die Konstruktion eines sol- chen Modells erst am Ende des 19. Jahrhunderts begonnen hat und dann besonders im 20. Jahrhundert Konjunktur hatte. Auch die heute so oft zi- tierte Denkschrift Humboldts Über die innere und äußere Organisation der 31 Franz eXner, Die Reformen des öffentlichen Unterrichts in Oesterreich, in: Constitutio- nelle Donau-Zeitung (20., 22., 26., 29.04.1848), S. 230. 32 Die Protokolle des österreichischen Ministerrates (1848–1867). II. Abteilung (Das Minis- terium Schwarzenberg), Bd. 1, Wien 2002. Vgl. auch ProBst, Geschichte der Universität Innsbruck seit ihrer Entstehung bis zum Jahre 1860, S. 341. Er spricht auch von einem deutschen Vorbild. 33 Jarcke an Thun, Wien 07.08.1852, Nachlass Leo Thun, A3 XXI D171, Staatliches Gebiets- archiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 34 Vgl. dazu etwa die Kritik des Innsbrucker Professors Karl Libor Kopetzky im Schlusskapi- tel. 35 Vgl. dazu die Anmerkungen bei Mitchell G. asH, Wurde ein „deutsches Universitätsmodell“ nach Österreich importiert? Offene Forschungsfragen und Thesen, in: Christof Aichner/ Brigitte Mazohl (Hgg.), Die Thun-Hohenstein’schen Universitätsreformen 1849–1860. Kon- zeption – Umsetzung – Nachwirkungen, Wien, Köln, Weimar 2017, S. 76–98. 36 BrucH, Langsamer Abschied von Humboldt? 37 Sylvia PaLetscHek, Die Erfindung der Humboldtschen Universität, in: Historische Anthro- pologie 10 (2002), S. 183–205. 38 Zuletzt auch noch einmal Dieter LangewiescHe, Die ‚Humboldtsche Universität‘ als natio- naler Mythos. Zum Selbstbildnis der deutschen Universitäten in ihren Rektoratsreden im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, in: Historische Zeitschrift 290 (2010), S. 53–91.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860