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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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2 DIE THUN-HOHENSTEIN’SCHEN REFORMEN 88 Preußen gereist und hatte Kontakte zu Gelehrten (etwa Hermann Bonitz) geknüpft und eben auch das dortige Universitätssystem kennengelernt.73 Alternativen zu Exners Plan gab es zwar, allerdings vermochten sich diese nicht durchzusetzen. Bekannt sind vor allem die Pläne Ernsts von Feuch- tersleben. Dieser war im Sommer 1848 zum Unterstaatssekretär befördert worden. Er trat für eine vollständige Verstaatlichung des Bildungssektors ein. Exner hatte etwa den Bereich der Volksschulen weiterhin im Geltungs- bereich der Gemeinden belassen.74 Im Bereich der Universitäten propagierte er ein Modell, das sich an den französischen Spezialschulen orientierte und in dessen Zentrum das medizinische Studium stand.75 Die Vorschläge von Feuchtersleben scheiterten vor allem an der Übermacht des Exner’schen Vorschlags mit dessen Bezug zu den deutschen Universitäten und daran, dass Feuchtersleben nach dem Oktoberaufstand demissionierte und damit seinen Einfluss auf die Reformdebatte verlor.76 Herbert Egglmaier glaubt außerdem, dass die radikal-demokratischen Ansichten von Feuchtersleben seine Pläne anrüchig erscheinen ließen.77 Franz Exner hatte sofort nach seiner Berufung ins Ministerium die Ar- beit an seinen Reformvorschlägen aus dem Jahr 1846 wieder aufgenommen und präsentierte bereits Ende April in der Constitutionellen Donau-Zeitung die Pläne des Unterrichtsministeriums.78 Einleitend hielt er dabei fest, dass eine „Reform unseres Unterrichtswesens, von der Volksschule bis zur Uni- versität, nothwendig“ sei. In der Praxis stand jedoch die Reform der Uni- versitäten im Zentrum der Debatte. Durch die Aufwertung der philosophi- schen Kurse zu einer vollwertigen philosophischen Fakultät und dem damit verbundenen Wegfall des propädeutischen Charakters dieser Kurse war je- doch auch eine grundlegende Reform der Gymnasien notwendig, die diese – Umsetzung – Nachwirkungen, Wien, Köln, Weimar 2017, S. 99–117. Maisel zeigt deut- lich, wie schon in den 1830er- und 1840er-Jahren zahlreiche Reformvorschläge diskutiert wurden, an die man 1848 anknüpfen konnte. 73 Vgl. frankfurter, Graf Leo Thun-Hohenstein, Franz Exner und Hermann Bonitz, S. 72. 74 Vgl. dazu bei Richard meister, Feuchterslebens Anteil an der Unterrichtsreform 1848 und an der Akademie der Wissenschaften, in: Anzeiger der österreichischen Akademie der Wis- senschaften 87 (1950), S. 214–237, S. 217–218. 75 Siehe allgemein dazu Herbert H. eggLmaier, Reformansätze vor der Thunschen Reform, in: Mitteilungen der österreichischen Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte 18 (1998), S. 59–85. 76 Vgl. dazu auch bei meister, Feuchterslebens Anteil an der Unterrichtsreform 1848 und an der Akademie der Wissenschaften. 77 Vgl. eggLmaier, Reformansätze vor der Thunschen Reform, S. 80–84. 78 Franz eXner, Die Reformen des öffentlichen Unterrichts in Österreich, in: Constitutionelle Donau-Zeitung (20., 22., 26., 29.04.1848), abgedruckt bei meister, Entwicklung und Refor- men des österreichischen Studienwesens, Dokumente, S. 228–240.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860