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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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2 DIE THUN-HOHENSTEIN’SCHEN REFORMEN 90 ten um ihrer selbst willen“ zur Hauptaufgabe haben. Im Entwurf vom Juli 1848 liest man davon aber nichts mehr, es heißt lediglich: Die Universitäten haben die gelehrte Bildung in den allgemeinen Wissenschaf- ten zu gewähren, sie haben ferner für jene öffentlichen Dienste vorzubereiten, welche eine Vorbildung durch specielle Fachwissenschaften auf der Grundlage der Gymnasial-Bildung erfordern, und die gelehrte Bildung in diesen Fachwis- senschaften zu pflegen; [...] Die Facultäten haben alle gleichen Rang.85 Mit den Erlässen vom Mai 1848 (siehe oben) war dieser Weg außerdem be- reits eingeschlagen worden und wurde nun bei der definitiven gesetzlichen Ausarbeitung der Reform fortbeschritten. Die Reaktionen auf den Entwurf waren durch diesen radikalen Schritt allerdings nicht nur positiv, besonders der Verlust der allgemeinen Bildung in der philosophischen Fakultät wurde dabei kritisch betrachtet, wie beispielhaft die Reaktion auf die Reform an der Innsbrucker Universität zeigen wird.86 Unterdessen arbeitete Exner zügig an der Reform weiter und er war es auch, der während der Ministerwechsel und Tumulte im Jahr 1848 die Kon- tinuität im Unterrichtsministerium sicherstellte. Gleichzeitig begann er die personelle Erneuerung des Lehrpersonals in Österreich vorzubereiten. In diese Zeit fällt auch die Berufung von Hermann Bonitz nach Österreich. Exner hatte Bonitz bereits im August um Mithilfe bei der Suche nach ge- eigneten Lehrern und Professoren für die klassischen Sprachen gebeten und ihm selbst eine Stelle als Professor an der Wiener Universität angeboten.87 Zusätzlich zu diesem Amt sollte Bonitz dort ein Seminar für Lehramtskan- didaten aufbauen und dem Unterrichtsministerium in Fragen der Gymna- sialreform zur Verfügung stehen. 88 Bonitz willigte ein und trat, verzögert durch den Oktoberaufstand, im Frühjahr 1849 seine Stelle in Wien an. Seine Berufung sollte von nachhaltiger Wirkung sein und sie ist gleichzeitig auch symptomatisch für die Reformära im folgenden Jahrzehnt: Sie verdeutlicht die zentrale Stellung der klassischen Philologie, die zum Herzstück der gym- nasialen Bildung werden sollte, denn die Lektüre antiker griechischer und lateinischer Texte, sollte in den Schülern die „schönste Frucht zur Reife brin- gen, welche man Humanität“89 nennt. Gleichzeitig war es eine der ersten Be- 85 eXner, Bericht über die Tätigkeit des Ministeriums Sommaruga, § 62–63. 86 Siehe Kapitel 3.2.4. 87 Exner an Bonitz, Wien 03.08.1848, Nachlass Bonitz, Mappe 6, Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 88 Exner an Bonitz, Wien 20.09.1848, Nachlass Bonitz, Mappe 6, Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 89 eXner, Die Reformen des öffentlichen Unterrichts in Österreich. Abgedruckt bei meister,
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
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