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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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2 DIE THUN-HOHENSTEIN’SCHEN REFORMEN 94 einen zentralen Stellenwert besaß, wurde stark eingeschränkt und zu einer philosophischen Propädeutik. Philosophie im engeren Sinn sollte erst an den Universitäten unterrichtet werden. Im Gegensatz zum preußischen huma- nistischen Gymnasium hatte Exner auch besonders die naturwissenschaft- lichen Fächer und die Mathematik in das Curriculum aufgenommen und somit einen Gegenpol zum sprachlichen Unterricht geschaffen.104 Allgemein wird dies auf den Einfluss der Pädagogik Herbarts auf das Denken Exners zurückgeführt, der damit Einseitigkeiten verhindern sowie der wichtigen Stellung der Naturwissenschaften im realen Leben Rechnung tragen und durch die breitere Streuung der Unterrichtsgegenstände eine wechselseitig fruchtbare Beziehung stiften wollte.105 Eine weitere wichtige Neuerung war die Abschaffung der Klassenlehrer zugunsten von Fachlehrern. Am Ende der achtklassigen Gymnasien stand die Maturitätsprüfung, deren erfolgrei- che Absolvierung zum Besuch der Universität berechtigte. Gleichzeitig mit der Neuorganisation der Gymnasien schuf man mit den Realschulen einen neuen Schultyp im sekundären Bildungsbereich. Die Re- alschulen sollten zwar auch allgemeine Bildung vermitteln, jedoch „ohne wesentliche Benützung der alten klassischen Sprachen und Literatur“.106 Der Abschluss der Realschulen berechtigte nicht zum Besuch der Universi- tät, sondern sollte als „Vorbildung für die gewerblichen Beschäftigungen als auch [der] Vorbereitung zu den technischen Lehranstalten“107 dienen. 104 Vgl. dazu besonders bei Engelbrecht, Geschichte des österreichischen Bildungswesens, Bd. 4, S. 147–149. 105 Vgl. bei meister, Entwicklung und Reformen des österreichischen Studienwesens, Ab- handlung, S. 98–101, auf S. 100–101 auch eine Auflistung der Unterrichtsfächer. Vgl. zuletzt auch bei Richard oLecHowski, Zwei Forschungsparadigmen in der Pädagogik: der ‚transzendentalkritische‘ und der ‚empirische‘ Ansatz, in: Karl Fröschl/Gerd Müller/Tho- mas Olechowski/Brigitta Schmidt-Lauber (Hgg.), 650 Jahre Universität Wien – Aufbruch ins neue Jahrhundert, Bd. 4 (= Reflexive Innensichten aus der Universität: Disziplinenge- schichten zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik), Göttingen 2015, S. 385–399, hier S. 385–386. 106 Organisationsentwurf, Plan der Realschulen §1. Hier zeigt sich auch noch einmal ein we- sentlicher Unterschied zu den Vorstellungen von Feuchtersleben, der einen gemeinsamen Unterbau von Realschulen und den allgemeinen Gymnasien vorgesehen hatte. Siehe bei meister, Feuchterslebens Anteil an der Unterrichtsreform 1848 und an der Akademie der Wissenschaften, S. 236–237. 107 Organisationsentwurf, Plan der Realschulen §1.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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