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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 146 -
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3 DIE REFORMEN AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK146 Universitäts-Professors nur jenen Lehrindividuen zu [komme, C.A.], die ein streng wissenschaftliches Fach auf einer Universität vertreten.“ Da bei No- wotny dies jedoch nicht der Fall sei, dürfe dieser auch nicht den Rang eines Professors führen, so Thun. Schließlich zeigte sich der Minister doch entge- genkommend und gewährte Nowotny, dass er den Titel eines Titularprofes- sors führen dürfe.175 Die Angelegenheit war damit jedoch noch nicht erledigt, sondern wurde neuerlich akut, als Thun 1853 einen Lehrstuhl für Italienische Sprache ein- richtete und mit Onorato Occioni176 einen neuen Professor auf diesen Lehr- stuhl berief, womit Nowotny sich nicht abfinden wollte.177 Schließlich hatte er selbst seine Stelle verloren und bekam einen jüngeren Kandidaten vor die Nase gesetzt, der nun sein Fach lehren sollte. Denn Nowotny hatte nicht bloß Sprachunterricht erteilt, sondern wie die Fakultät – die sich für seinen Verbleib im Lehramt aussprach – erklärte, auch Vorträge zu italienischer Literatur abgehalten.178 Die Kollegen der Fakultät empfahlen dem Unter- richtsministerium daher, dass Nowotny seine Stellung behalten solle und auch weiterhin nicht nur Sprachunterricht, sondern auch Kurse zu italieni- scher Literatur halten dürfe. Dabei merkten sie an, dass „eine Entziehung der Erlaubnis, über italienische Sprache und Literatur vorzutragen, [...] für den ohnedies niedergedrückten Mann gewiß eine schwere Kränkung sein“179 würde. In Wien konnte man mit den Argumenten nicht durchdringen und so verordnete Unterstaatssekretär Helfert, als Vertreter von Thun, dass Nowotny sich zukünftig auf Sprachkurse beschränken solle. Da aber nun ein eigener Professor für italienische Sprache und Literatur bestellt worden sei, beauftragte man Nowotny damit, dass er sich auf den „Unterricht im deutschen Styl für Italiener“ verlege, in diesem Fall dürfe er auch weiterhin 175 7077/800. Thun an die philosophische Fakultät, Wien 08.11.1850, Akten der Philosophi- schen Fakultät 16, 20/PH ex 1849/50, Universitätsarchiv Innsbruck. 176 Onorato Occioni (Venedig 1830–1895 Rom), 1853–1863 Prof. für italienische Sprache und Literatur an der Universität Innsbruck, ab 1866 Prof. am italienischen Lyzeum in Triest, ab 1871 Prof. an der Universität in Rom. Vgl. Giorgio Piras, Occioni, Onorato, in: Diziona- rio Biografico degli Italiani, Bd. 79, Rom 2013, S. 84–86. 177 Vgl. dazu das Protokoll der Ministerkonferenz vom 24. Mai 1853 abgedruckt bei Die Pro- tokolle des österreichischen Ministerrates (1848–1867). III. Abteilung (Das Ministerium Buol-Schauenstein) Bd. 2, Wien 1979, S. 129 und Ministerkonferenz vom 11. April 1854, in: Die Protokolle des österreichischen Ministerrates (1848–1867). III. Abteilung (Das Minis- terium Buol-Schauenstein), Bd. 3, Wien 1984, S. 219. 178 Vgl. Schenach an Bissingen, Innsbruck 27.07.1853, Statthalterei Studien 7901/1855, Tiro- ler Landesarchiv. 179 Ebenda; vgl. auch den Aktenvermerk hierzu, Innsbruck 27/28.07.1853, Statthalterei Stu- dien 7901 ad 7140/1853, Tiroler Landesarchiv.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
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