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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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4 ENTWICKLUNGSTENDENZEN DER UNIVERSITÄT IN DER ÄRA THUN152 der Sammlung große Fehlbestände fest und attestierte ihr insgesamt einen schlechten Zustand, da etwa durch unsachgemäße Lagerung zahlreiche aus- gestopfte Tiere von Insekten zerstört worden waren oder durch fehlende Do- kumentation der Verbleib oder der Aufbewahrungsort von Sammlungsstü- cken nicht eruierbar war.5 Nicht nur die Ausstattung der Universität gab mehrfach Anlass zu Kla- gen. Eine weitere Ursache für die Unzufriedenheit mehrerer Professoren waren die schlechten Verdienstmöglichkeiten an der Universität. Regelmä- ßig beschwerten sich Professoren über das geringe Gehalt und die hohen Lebenshaltungskosten in Innsbruck. In einem ausführlichen Bericht hatte beispielsweise die philosophische Fakultät 1854 dem MCU die hohen Le- benshaltungskosten in Innsbruck aufgeschlüsselt.6 Wie bereits geschildert, stand Innsbruck mit 1.000 fl. auf der untersten Stufe des Gehaltsschemas der Monarchie. Außerdem waren die Kollegiengelder auf Grund der niedri- gen Zahl an Studenten – besonders in der philosophischen Fakultät – und der Befreiung ärmerer Studenten von den Gebühren meist gering. Die Auf- nahme in die Prüfungskommission für die Staatsprüfungen sowie in jene für die Lehramtskandidaten wurde daher allgemein angestrebt, weil sie eine gute Möglichkeit des Zuverdienstes boten. Für das Jahr 1855 ergaben sich so zum Beispiel an der philosophischen Fakultät für Georg Schenach als Vorsitzenden ein Zuverdienst von 120 fl., die übrigen Professoren erhielten als einfache Mitglieder 50 fl. bzw. 60 fl.7 Bedeutend höher war die Summe an der juridischen Fakultät, dort konnten einfache Kommissionsmitglieder durchaus zwischen 200 fl. und 400 fl. an Prüfungstaxen im Jahr erhalten.8 Dennoch baten mehrere Professoren Thun um die Erhöhung des Ge- halts. Als Begründung wurde hierzu meist die notwendige Versorgung der Familien angeführt.9 Außerdem zeigt sich in diesen Ansuchen auch das Standesgefühl der Professoren, die das Gehalt nicht ihrer sozialen Stellung entsprechend empfanden und daher, wie Friedrich Maassen es ausdrückte, die „Lebensweise unter das Niveau reduciere[n müssten, C. A.], welches das 5 Vgl. dazu besonders den Sammelakt zur Supplierung der naturgeschichtlichen Kanzel im Jahr 1859, Statthalterei Studien 12232/1859, Tiroler Landesarchiv; oder Pichlers Bericht in Akten des Rektorats 22, 109/R 1860/61, Universitätsarchiv Innsbruck. 6 Vgl. Philosophische Fakultät an den Senat, Innsbruck 14.06.1854, Akten des Rektorates 17, 425/R ex 1853/54, Universitätsarchiv Innsbruck. 7 Siehe Bericht über Staatsprüfungen, Statthalterei Studien 9032/1855, Tiroler Landesar- chiv. 8 Vgl. Akten des Rektorats 19, 1854/55, 14/R, Universitätsarchiv Innsbruck. 9 Vgl. etwa Moy an Thun, Innsbruck 19.07.1854, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D270, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860