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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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4 ENTWICKLUNGSTENDENZEN DER UNIVERSITÄT IN DER ÄRA THUN154 den Jahren auch regelmäßig Anträge von Heinrich Hlasiwetz an das Mi- nisterium mit unterschiedlichen Forderungen zur Verbesserung der Aus- stattung der chemischen Labors. Schon bei Berufung von Hlasiwetz waren der Universität 3000 fl. zur Einrichtung eines chemischen Labors bewilligt worden.16 Im Jahr 1854 forderte Hlasiwetz dann einen Assistenten. Dieser sollte ihn einerseits bei der Lehre entlasten, damit er die notwendigen ei- genen Forschungen betreiben könne17, andererseits sollte dieser Assistent selbst wissenschaftliche Forschung betreiben, und sich so allmählich für die Übernahme einer Professur qualifizieren.18 Die Einheit von Lehre und Forschung wird damit besonders deutlich. Dieses Beispiel des Assistenten von Hlasiwetz (Friedrich Buckeisen) macht zudem deutlich, dass Österreich im Bereich der Chemie nach wie vor Nachholbedarf hatte: Im Studienjahr 1857/58 erhielt Buckeisen ein Stipendium, um sich an den Universitäten in Gießen und München fortzubilden. Gießen war durch Justus Liebigs For- schungen zu einem Zentrum der neuen chemischen Forschung und Anzie- hungspunkt für zahlreiche Forscher geworden. Nach Liebigs Berufung nach München 1852 galt Ähnliches auch für die Ludwig-Maximilians-Universi- tät.19 Die Institutionalisierung der Forschung an den Universitäten, die meist als wesentliche Folge der Reformen gesehen wird, lässt sich neben der Einrichtung der verschiedenen Labors insbesondere auf der individuellen Ebene der Professoren festhalten und zeigt sich etwa an deren Publikations- verhalten. Besonders deutlich wird dies an der philosophischen Fakultät: Während der überwiegende Teil der Professoren dieser Fakultät während des Vormärzes nur selten Bücher oder wissenschaftliche Aufsätze veröffent- lichte, waren die Nachfolger auf den jeweiligen Kanzeln in der Regel deut- lich produktiver. Alois Flirs Nachfolger Karl Schenkl publizierte mehrere Lehrbücher und zahlreiche Aufsätze in Zeitschriften, darunter viele in der österreichischen Gymnasialzeitschrift, und war Mitherausgeber der Wiener Studien. Zeitschrift für Klassische Philologie und Patristik und lateinische Tradition, wohingegen Flir nur ein Buch zwischen 1835 und 1848 verfasste. Der Nachfolger von Albert Jäger – der im Übrigen selbst nach 1849 zahl- reiche Veröffentlichungen vorlegte – auf dem Lehrstuhl für Geschichte, Ju- lius Ficker, publizierte ebenfalls eine ganze Reihe von Aufsätzen, Quellen- Historische und aktuelle Aspekte, Marburg 2012, S. 33–59, hier S. 41–48. 16 Vgl. Akten des Rektorats 87 ex 1851/52, Universitätsarchiv Innsbruck. 17 Robert W. rosner, Chemie in Österreich 1740–1914 (= Beiträge zur Wissenschaftsge- schichte und Wissenschaftsforschung 5), Wien, Köln, Graz 2004, S. 163. 18 Vgl. Akten des Rektorats 440 ex 1853/54, Universitätsarchiv Innsbruck. 19 Vgl. dazu auch bei rosner, Chemie in Österreich 1740–1914, S. 142–143.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860