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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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4 ENTWICKLUNGSTENDENZEN DER UNIVERSITÄT IN DER ÄRA THUN162 Realschulen hier weniger gut als in anderen Kronländern wären.45 Daher fürchtete man in der Universität auch ein Versanden des Erfolgs der Refor- men: So verliert denn Tirol seine eigenen Söhne, die mit ihrer Bildung für den geis- tigen Fortschritt des Landes erfolgreich wirken könnten, und der Besuch der philosophischen Facultät muß bei solchen Aussichten immer ein geringer blei- ben.46 Die Universitätsprofessoren regten insofern auch an, in Tirol weitere Gym- nasien zu gründen. Damit könnten einerseits die Absolventen des Lehramts- studiums im Land gehalten werden und gleichzeitig höhere Studentenzah- len erzielt werden. Die offiziellen Statistiken stützen dieses Argument der Professoren allerdings nur teilweise, sie zeigen nämlich für das Jahr 1847, dass innerhalb der österreichischen Monarchie das Verhältnis zwischen der Anzahl von Gymnasien zu der Einwohnerzahl in Tirol am besten war (ein Gymnasium auf 107.800 Einwohner!). Im Jahr 1873 zeigt sich zwar ein ähn- liches Bild, auch wenn andere Kronländer Tirol in der Zwischenzeit ein- bzw. überholt hatten. Die Zahl der Gymnasialschüler nahm in Tirol zwischen 1851 und 1873 jedoch – anders als im Rest der Monarchie – deutlich ab (um knapp 23 %), was wiederum für die Argumentation der Professoren spricht.47 Außerdem muss, gerade für den deutschsprachigen Teil Tirols, die starke Präsenz von Ordensgymnasien bedacht werden, deren Lehrer zwar mit der Reform auch angehalten waren, sich der staatlichen Lehramtsprüfung zu unterwerfen, was jedoch nur langsam umgesetzt wurde. Erst zu Beginn der 1860er-Jahre kann ein deutlicher Aufschwung bei den Studentenzahlen an der philosophischen Fakultät festgestellt werden. Umgekehrt nahm die Zahl der Jurastudenten in diesem Jahrzehnt stetig ab, bis zu einem Tiefpunkt am Beginn der 1870er-Jahre, um dann wieder zu steigen. Den Ausschlag dafür gaben die schlechten Berufsaussichten für Juristen zu dieser Zeit, da die Zahl der Advokatenstellen staatlich begrenzt war. Die theologische Fakultät steigerte indes ihre Studentenzahlen rasch und übernahm in den 1860er-Jahren sogar die Führung, was die Zahl an Studenten betrifft. Seit Beginn der 1870er-Jahre studierten an dieser Fakul- 45 Vgl. etwa die Klagen von Perkmann an Wildauer, Innsbruck 06.08.1862, Nachlass Wil- dauer – Korrespondenz I–P, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. 46 Philosophische Fakultät an MCU, 20.07.1860. Akten der Philosophischen Fakultät 16. 115/ PH ad 1859/60. 47 Vgl. zu den Zahlen ficker, Geschichte, Organisation und Statistik des Österreichischen Unterrichtswesens, S. 137 und S. 150–151.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
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