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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 172 -
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 172 sich veranlasst sieht, einen Professor anzustellen, von dem sie im voraus weiß, daß er der bestehenden Mehrheit des Lehrkörpers nicht erwünscht sein werde.8 Im Folgenden wird daher die Anregung Lentzes aufgegriffen und die Perso- nalpolitik Thuns am Beispiel der Universität Innsbruck genauer untersucht. Ein Schwerpunkt in der Untersuchung liegt auf dem Berater-Netzwerk, das sich Thun im Laufe seiner Ministerzeit aufgebaut hat. Gleichzeitig muss im Auge behalten werden, dass der Innsbrucker Universität ein Sondersta- tus innerhalb des österreichischen Bildungssystems zugeschrieben wurde, und zwar als Universität, „auf welcher kirchlich und politisch conservative Tendenzen vorzugsweise gepflegt werden“9 sollten. Inwiefern sich dieser An- spruch auf die Berufungspolitik niedergeschlagen hat, wird in diesem Kapi- tel ebenfalls thematisiert. Die Korrespondenz Leo Thuns wurde bereits mehrfach als wichtige Quel- lengruppe für die Erforschung der Politik Thuns erwähnt. Um ein umfas- sendes Bild zu erhalten, wird diese Korrespondenz durch zahlreiche andere Briefe unterschiedlichster Schreiber ergänzt. Daneben sind es vor allem die Akten der Fakultäten und des Unterrichtsministeriums, die Einblick in die Berufungsverfahren gewähren. Man wird jedoch sehen, dass die bloße Be- achtung der amtlichen Quellen – und das war in der Vergangenheit oftmals der Fall –vielfach einen nur eingeschränkten und verkürzten Blick gewährt. Erst die Kenntnis der Vorgänge, die im Hintergrund von Berufungen ab- gelaufen sind, erlaubt einen tieferen Einblick in die teilweise komplexen Zusammenhänge von Thuns Personalpolitik. Die Lektüre wird auch zeigen, dass die Quellenlage sehr unterschiedlich ist. Einige Berufungsverfahren sind sehr gut dokumentiert, manche weniger gut, wenige fast gar nicht. Will man das nicht allein auf die Überlieferungsgeschichte zurückführen, so lässt sich die Frage stellen, inwieweit die Quantität an überlieferten Briefen und Akten in einzelnen Berufungsangelegenheiten auch die Bedeutung der Be- rufung widerspiegelt – in wissenschaftlicher Hinsicht oder im Hinblick da- rauf, ob Thun einer Berufung hohe wissenschaftliche oder symbolische Be- deutung zuerkannt hat. Gleichzeitig kann man davon ausgehen, dass Thun gerade mit Beratern, die in Wien lebten, in vielen Fällen mündliche Ver- handlungen pflegte. Diese Vermutung legen etwa Briefe im Nachlass von 8 Die Neugestaltung der österreichischen Universitäten über Allerhöchsten Befehl darge- stellt von dem k.k. Ministerium für Kultus und Unterricht, S. 59. 9 Memorandum von Karl Ernst Jarcke, Welholzen bei Traunstein 5.08.1849, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI C133, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tet- schen-Bodenbach.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
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