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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 179 -
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5.2. DIE ERSTEN ERNENNUNGEN. GEORGE PHILLIPS UND JOHANN SCHULER 179 Wien eine mögliche Berufung von Phillips besprochen.41 Die Sache wurde am 4. Juni erneut beraten, bei diesem Anlass wurden allerdings erste Be- denken von Seiten Schwarzenbergs und Minister Bachs laut. Diese hielten Phillips nämlich für einen „dezidierten Parteimann“42, der höchstens nach Innsbruck, nicht aber nach Wien berufen werden könne. Man einigte sich schließlich darauf bei Graf Bissingen anzufragen, welchen „Eindruck die Be- rufung von Phillips nach Innsbruck im Lande verursachen würde“43. Bissin- gen soll sich daraufhin nach Auskunft des Ministers Ferdinand Thinnfeld44 erfreut über eine mögliche Berufung ausgesprochen haben.45 Allerdings konnte die Versicherung des Tiroler Gouverneurs Minister Bach nicht über- zeugen und dieser empfahl mit der Berufung „einzelner Notabilitäten“46 zuzuwarten, bis die Reform der Universitäten definitiv sei. Finanzminister Krauß war ebenfalls skeptisch und wollte für die Zukunft sicherstellen, dass vor einer anstehenden Berufung von jedem Professor „ein Programm, eine Art Glaubensbekenntnis“47 gefordert werde. Da es aber nun zu spät gewe- sen war, ein solches von Phillips zu verlangen, beschloss der Ministerrat Phillips auf privatem Wege einzuladen, über seine „Prinzipien in betreff des kanonischen Rechts und der Stellung der Kirche zum Staate“48 Auskunft zu geben. Hier zeigt sich deutlich, dass bei den liberalen Kräften im Ministerrat die Skepsis gegenüber dem ultramontanen Phillips groß war und eine Be- rufung allenfalls in das als streng katholisch geltende Tirol, nicht aber nach Wien opportun schien. Der erwähnte Brief an Phillips sowie dessen mögliche Antwort sind nicht erhalten. Tatsächlich kam erst wieder Bewegung in die 41 Siehe Die Protokolle des österreichischen Ministerrates (1848–1867). II. Abteilung (Das Ministerium Schwarzenberg), Bd. 1, S. 237. 42 Ebenda, S. 364. 43 Ebenda, S. 364. 44 Ferdinand Joseph Thinnfeld (Graz 1793–1868 Deutschfeistritz), Industrieller, 1848–1853 Minister für Landeskultur und Bergwesen. Thinnfeld betreute seit Frühjahr 1849 auch die Agenden des Unterrichtsministeriums für Graf Stadion, der wegen Krankheit sein Mi- nisteramt nicht mehr ausüben konnte und im Juli 1849 von seinen Regierungsgeschäften entbunden werden sollte. 45 Siehe Die Protokolle des österreichischen Ministerrates (1848–1867). II. Abteilung (Das Ministerium Schwarzenberg), Bd. 1, S. 438. Leider ist uns das Schreiben nicht überlie- fert, Bissingen erwähnte es aber späterhin. Vgl. Bissingen an Thun (Konzept), Innsbruck 25.10.1849, Gubernium, Geheime Präsidiale, Serie I, Sign. XXIII39, Fasz. XXV, Tiroler Landesarchiv. 46 Die Protokolle des österreichischen Ministerrates (1848–1867). II. Abteilung (Das Ministe- rium Schwarzenberg), Bd. 1, S. 438. 47 Ebenda. 48 Ebenda.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860