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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 180 -
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 180 Sache, nachdem Thun das Amt des Unterrichtsministers angetreten hatte. Thun nahm sich der Angelegenheit zügig an. Den Ausschlag hierfür dürfte wohl auch Phillips’ Freund Jarcke gegeben haben. In einem Brief vom 8. August 1849 an Thuns Bruder Friedrich, in dem Jarcke Leo Thun grundle- gende Ratschläge für sein neues Amt ans Herz gelegt hatte, schließt er in ei- nem Postskriptum die Aufforderung an, die Frage einer etwaigen Berufung von Phillips nach Innsbruck bald zu entscheiden. Der Minister würde sich damit „ein großes Verdienst um Oesterreich wie um meinen Freund erwer- ben.“49 Thun hatte sich daraufhin über seinen Bruder Friedrich bei Phillips erkundigt, ob er bereit sei, einen Lehrstuhl in Innsbruck zu übernehmen.50 Nachdem Thun Phillips’ grundsätzliche Zustimmung erhalten hatte, wandte er sich in dem eingangs erwähnten Brief an Bissingen in Innsbruck. Der Statthalter wiederum zeigte sich geradezu begeistert von der Vorstel- lung einer Berufung von Phillips und versicherte Thun: Die bedeutend größere Mehrzahl wird dessen Erscheinen freudig begrüßen, die Minderheit wird hierin, da man Philipps[sic!] als eine kirchliche Celebrität kennt, oder doch als solche nennen zu können gewohnt ist, eine der ultra- montanen Tendenz gemachte Concession erblicken, und dagegen höchst wahr- scheinlich auch im Wege der Presse ihre Stimme erheben.51 Bissingen glaubte gleichzeitig aber auch, dass die wissenschaftliche Autorität von Phillips sich letztlich durchsetzen und einen möglichen Widerstand bei den Studenten brechen werde. Vor allem aber könnte Phillips neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit günstig auf die kirchlichen Parteien und die re- ligiösen Belange in Tirol wirken. Gerade auf den letzten Punkt hatte die An- frage von Thun gezielt, denn Phillips war anerkanntermaßen ultramontaner Parteigänger und er musste daher damit rechnen, dass die josephinischen und liberalen Kreise eine Berufung von Phillips heftig kritisieren würden. In der Tat war es so. Noch während die Beratungen im Gange wa- ren, warnte der apostolische Vikar in den sächsischen Erblanden, Josef Dittrich52, Leo Thun in einem Brief vor einer Berufung von Phillips, der „ge- 49 Memorandum von Karl Ernst Jarcke, Welholzen bei Traunstein 5.08.1849, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI C133, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tet- schen-Bodenbach. 50 Vgl. Thun (Friedrich) an Thun, München 05.10.1849, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D7, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 51 Bissingen an Thun (Konzept), Innsbruck 25.10.1849, Gubernium, Geheime Präsidiale, Se- rie I, Sign. XXIII39, Fasz. XXV, Tiroler Landesarchiv. 52 Josef Dittrich (Maršov 1794–1853 Dresden), ab 1844 Domherr in Bautzen, ab 1846 aposto- lischer Vikar für Sachsen, Administrator für die Oberlausitz und Titularbischof von Cory-
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860