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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 184 nannt.65 Er bot ab 1850 jedoch auch Vorträge aus dem Fach Strafrecht an, da der Professor für Strafrecht Joseph Eduard Waser66 als Staatsanwalt nach Graz versetzt worden war. Am 28. August 1850 wurde Schuler schließlich zum ordentlichen Professor für Vernunftrecht und Strafrecht befördert. Die Verbindung der beiden Fächer hatte in Innsbruck seit dem 18. Jahrhundert Tradition.67 Das Renommee von Schuler reichte nicht an jenes von Phillips heran, zu- dem hatte Schuler bis dahin nie an einer Universität gelehrt, sondern war als Redakteur des Bothen für Tirol und Vorarlberg publizistisch tätig ge- wesen. Eine Berufung an die Universität hatte er zwar schon während des Vormärzes mehrfach, aber ohne Erfolg angestrebt.68 Mit seiner großen Bib- liothek war sein Haus ein kleines Zentrum für schöngeistige Kreise in Inns- bruck während des Vormärzes gewesen. 1848 zog er als Abgeordneter des Wahlkreises Unterinntal in die Frankfurter Nationalversammlung ein und gehörte dort der Casino-Fraktion an.69 Wie bereits angedeutet, galt Schuler während des Vormärzes als liberal. Allerdings hatte der vormärzliche Libe- ralismus Schulers zu dieser Zeit bereits einiges an Schärfe verloren und in seiner Zeit im Tiroler Landtag kam er daher auch vielfach den Konservati- ven entgegen. Dies führte auch zum Bruch mit den deutsch-tiroler Liberalen und deren bekanntester Exponent, Joseph Streiter, konnte in Schuler daher zu diesem Zeitpunkt keinen Verbündeten mehr erblicken.70 Im Vergleich zu Phillips galt Schuler jedoch weiterhin als liberal und, wie Bissingen durch- blicken lässt, kann die Ernennung von Schuler teilweise als Gegengeschäft zur Ernennung des ultramontanen Phillips betrachtet werden. 65 Vgl. dazu und zum Wirken kurz bei goLLer, Naturrecht, Rechtsphilosophie oder Rechtsthe- orie?, S. 357. 66 Joseph Eduard Waser, ab 1838 Prof. für Natürliches Privatrecht, Allg. Staats-, Völker und öst. Criminalrecht an der Universität Innsbruck. 67 Vgl. dazu oBerkofLer, August Geyers Berufung nach Innsbruck (1860), S. 127–128. 68 Bei Wurzbach wird das auch darauf zurückgeführt, dass Schuler in Padua promoviert wurde, diese Universität zu jener Zeit jedoch keinen guten Ruf besaß bzw. er politischer Umtriebe verdächtigt wurde. Vgl. Schuler, Johannes, in: Constant von Wurzbach (Hg.), Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, Bd. 32, Wien 1876, S. 152–156, hier S. 153. 69 Siehe Gesammelte Schriften von Johannes Schuler, S. XXVIII–XLV; Best et al., Biographi- sches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. 70 Vgl. Josef streiter, Studien eines Tirolers, Leipzig 1862, S. 209. Vgl. auch Thomas götz, Bürgertum und Liberalismus in Tirol 1840–1873. Zwischen Staat und ‚Region‘, Staat und Nation 1840–1873 (= Italien in der Moderne 10), Köln 2001, S. 41 und S. 104–108.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860