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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 185 -
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5.2. DIE ERSTEN ERNENNUNGEN. GEORGE PHILLIPS UND JOHANN SCHULER 185 5.2.2. George Phillips in Tirol Die Ernennung des klerikalen Phillips war eine der ersten Personalentschei- dungen von Thun und ließ daher für aufmerksame Beobachter die Tendenz des neuen Unterrichtsministeriums erahnen. Gleichzeitig hatte Thun in Innsbruck die erste Kanzel für Rechtsgeschichte in Österreich eingerichtet.71 Phillips traf in Innsbruck auf einen alten Bekannten, Karl Ernst Moy de Sons, der seinen Posten an der Universität München ebenfalls durch das Engagement für Minister Abel in der Affäre Montez verloren hatte und sich nun in Tirol als Zeitungsverleger versuchte. Am 16. April 1850 kam Phillips in Innsbruck an, drei Tage später begann er mit seinen Kollegien.72 Zur Wirkung Phillips auf die Studenten ist wenig bekannt, der Andrang zu Phillips Kollegien scheint am Beginn von dessen Tätigkeit allerdings groß gewesen zu sein. Zumindest wird in den Akademischen Monatsschriften die Ankunft von Phillips in Innsbruck und dessen Antrittsvorlesung über- schwänglich gefeiert und als gesellschaftliches Ereignis dargestellt.73 Wer der Autor dieses Berichts ist, lässt sich zwar nicht mehr eruieren, es erscheint allerdings plausibel, dass sein Freund Moy der Verfasser der Zeilen ist, zu- mal dieser persönlich anwesend war und als Publizist zahlreiche Kontakte besaß. Außerdem weist der Text einige Spitzen gegen Phillips Innsbrucker Professorenkollegen auf, sodass es wenig glaubhaft erscheint, dass der Text aus der Feder eines Professors stammt. Der Schreiber sieht jedenfalls in der Berufung von Phillips ähnlich wie im Bothen für Tirol und Vorarlberg eine Aufwertung der Universität. Er ist überzeugt, dass Phillips Lehrmethoden den „Geist deutscher Universitäten“74 auch in Innsbruck etablieren werden und dadurch den laxen Methoden des Vormärzes ein Ende gesetzt werde: Manche der übrigen Professoren [...] sollen mit Eifersucht auf den neuen Col- legen blicken; andere besuchen seine Vorlesungen und staunen in dem kleinen Mann den grossen Geist an, der als strahlende Sonne an Innsbrucks wissen- schaftlichem Horizont erglänzt. In der That ist seine ganze Erscheinung eine höchst ansprechende; sein Vortrag ist frei, klar und deutlich, sein Äusseres gewinnend und achtunggebietend.75 71 Siehe bei grass, Die Kirchenrechtslehrer der Innsbrucker Universität von 1672 bis zur Ge- genwart, der dies freilich überschwänglich als bleibende „Zierde“ der Fakultät bezeichnet. 72 Vgl. Moy an Abel, Innsbruck 20.04.1850 beendet 24.04.1850, Abeliana 2, Bayerische Staatsbibliothek; zur Vorlesungstätigkeit von Phillips siehe bei grass, Die Kirchenrechts- lehrer der Innsbrucker Universität von 1672 bis zur Gegenwart, S. 176–177. 73 Siehe Akademische Monatsschrift. Centralorgan für die Gesamtinteressen deutscher Uni- versitäten, (Juli 1850), S. 300–301. 74 Ebenda. 75 Ebenda, S. 300.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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