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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 190 Melchior von Diepenbrock99 und besonders mit Joseph Görres100 in Kon- takt.101 1828 erlangte Moy die Venia Legendi und begann als Privatdozent an der Münchener Universität mit Vorträgen. Gleichzeitig war er als Ad- vokat tätig, ehe er 1833 eine Professur in Würzburg antrat. Im Jahr 1837 wurde er schließlich an die Münchener Universität berufen. Dort lehrte er bis zu seiner Absetzung als Professor im Zuge der Affäre um Lola Montez im Jahre 1847, im Zuge derer er als Appellationsrat nach Neuburg a. D. ver- setzt wurde.102 Moys Verbindung zu Tirol kam nicht erst mit seiner Berufung an die Inns- brucker Universität zustande, vielmehr datiert diese bereits aus den frühen 1840er-Jahren. Indirekt kam Moy wohl schon viel früher mit Tirol in Kon- takt, denn Joseph von Giovanelli besuchte 1829 erstmals Joseph Görres in München und seither weilten dieser und andere Tiroler Konservative mehr- mals in München und verkehrten dort im Görres-Kreis, dem auch Moy zuzu- rechnen ist.103 Umgekehrt brachte Joseph Görres auch mehrfach Münchener Freunde nach Bozen zu Joseph von Giovanelli mit, sodass bald ein geistiger Austausch zwischen Bozen und München entstand.104 Joseph Görres war es auch, der Karl Ernst Moy 1845 nach Bozen brachte. Geht es nach dem Chronisten Gottfried von Giovanelli diente dieser Besuch einzig und allein einem Grund, nämlich der Brautschau. Moys erste Frau, Carolina Borzaga, war 1842 verstorben und der Witwer war auf der Suche nach einer neuen Gemahlin und einer Mutter für die teilweise noch minderjährigen Kinder. Joseph Görres sollte ihm daher dabei behilflich sein, in die „Burg Giovanelli einzudringen“105, in der damals mehrere unverheiratete Töchter von Joseph 99 Melchior Diepenbrock (Bocholt 1798–1853 Schloss Johannesberg/Schlesien), 1845–1853 Fürstbischof von Breslau. 100 Johann Joseph Görres (Koblenz 1776–1848 München), Publizist, Historiker und Repräsen- tant des deutschen politischen Katholizismus, 1814–1816 Herausgeber der Tageszeitung Rheinischer Merkur, ab 1821 Mitarbeiter an der Zeitschrift Der Katholik, ab 1827 Prof. für allgemeine und Literaturgeschichte an der Universität München. 101 Vgl. dazu bei LeiscHing, Aus der Zeit des Aufstiegs der österreichischen Kirchenrechtswis- senschaft, S. 308–309; Leisching zitiert dabei aus einem Lebenslauf von Moy. 102 Siehe dazu bei Johann Friedrich scHuLte, Moy de Sons, Ernst Freiherr von, in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 22, Leipzig 1885, S. 420–421. 103 Vgl. dazu bei Otto weiss, Die Redemptoristen in Bayern (1790–1909). Ein Beitrag zur Ge- schichte des Ultramontanismus (= Münchener Theologische Studien 22), St. Ottilien 1983, S. 74–89, 209; fink-Lang, Joseph Görres, S. 251–253. 104 Vgl. dazu auch Nikolaus grass/Hans HocHenegg, Görres und Tirol, in: Tiroler Heimat 40 (1977), S. 93–109. Zuletzt und im Kontext der stigmatisierten Maria von Mörl Nicole Prie- scHing, Maria von Mörl (1812–1868). Leben und Bedeutung einer „stigmatisierten Jung- frau“ aus Tirol im Kontext ultramontaner Frömmigkeit, Brixen 2004. 105 Giovanellische Familiengeschichte, Microfilm 1237, Tiroler Landesarchiv, S. 7668.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
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