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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 204 tierenden Studiendirektor Ritter von Mensi – dem Ministerium eine Terna vor. Der damalige zuständige Minister Graf Stadion folgte dieser Terna und schlug Fuchs dem Kaiser für die vakante Kanzel in Innsbruck vor.169 Fuchs blieb allerdings nur kurz in Innsbruck und nahm bereits 1850 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Landwirtschaftslehre am Wiener Polytechnikum an.170 Nachdem Fuchs nach Wien abgegangen war, übernahm Adolf Pichler die Vertretung des Fachs. Dieser hätte die Kanzel gern auch definitiv angetre- ten171, allein in Wien hatte man andere Pläne. Pichler war seit Herbst 1848 Lehrer für die naturgeschichtlichen Fächer am Innsbrucker Gymnasium. Schon nach dem Tod von Stotter hatte er als Aushilfe zudem den Unterricht in diesem Fach an der Universität übernommen, der zu diesem Zeitpunkt allerdings auf Grund der Reform des philosophischen Studiums und des- sen Aufwertung zur gleichberechtigten Fakultät in der I. Lyzealklasse am Gymnasium stattfand.172 Pichler hatte sich 1848 auch dem Konkursverfah- ren unterzogen, aber das Ministerium entschied sich damals wie auch nach dem Abgang von Fuchs zum zweiten Mal für einen anderen Kandidaten. In diesem Fall wurde ihm der Prager quieszierte Professor der Vorbereitungs- wissenschaften Joseph Köhler vorgezogen. Zu den Gründen für die Entschei- dung von 1850 ist nichts überliefert, es lässt sich jedoch annehmen, dass man Pichler am Gymnasium besser aufgehoben sah. Im Jahr 1849 war Pichler sowohl von der Fakultät als auch vom Minis- ter Stadion für seine Tapferkeit als Anführer der Studentenkompagnie, die von Wien aus an die Tiroler Südgrenzen gezogen war, ausgezeichnet wor- den.173 Auch hatten Mitglieder der Fakultät noch versucht, auf inoffiziellem Weg über den Innsbrucker Bürgermeister Hieronymus von Klebelsberg, der als Reichsrat in Wien bzw. Kremsier weilte, die Ernennung von Pichler vo- ranzutreiben. In einem Brief von Alois Flir an Klebelsberg bezeichnet Flir Pichler als „nicht nur talentvollen, sondern genialen jungen Mann“174, der sich für Kaiser und Vaterland geopfert habe. Dieses Lob schlug bei Minister 169 Vgl. dazu den Majestätsvortrag, Wien 24.02.1849, MCU Allg. Sign. 5, Fasz. 1014, Österrei- chisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 170 Zu Fuchs siehe bei goLLer et al., Mineralogie und Geologie an der Leopold-Franzens-Uni- versität Innsbruck (1867–1945), S. 8. 171 Vgl. dazu Adolf PicHLer, Aus Tagebüchern. 1850–1899 (= Gesammelte Werke 3), München, Leipzig 1905, S. 2–3. 172 Vgl. Bericht über das Studienjahr 1848/49 (Konzept), Innsbruck 11.11.1849, Akten der Phi- losophischen Fakultät 16, 22/PH ex 1849/50, Universitätsarchiv Innsbruck. 173 Vgl. Majestätsvortrag, Wien 24.02.1849, MCU Allg. Sign. 5, Fasz. 1014, Österreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 174 Flir an Klebelsberg, Innsbruck 28.02.1849, GSK 74/I, 8, 12, Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860