Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 216 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 216 - in Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit

Bild der Seite - 216 -

Bild der Seite - 216 - in Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit

Text der Seite - 216 -

5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 216 Forschung im ganzen Reich.“227 Redtenbacher selbst hatte während des Vor- märzes in Gießen in den Laboratorien von Justus Liebig gearbeitet und die dort gemachten Erfahrungen und das dort erworbene Wissen aus dem Be- reich der organischen Chemie konnten sich nach 1848 über seine Schüler an den Universitäten der Habsburgermonarchie verbreiten.228 Denn neben Hlasiwetz erhielten auch andere seiner Schüler in diesen Jahren einen Ruf an eine österreichische Universität.229 Bereits im August 1851 hatte Thun dem Kaiser vorgeschlagen, in Inns- bruck einen Lehrstuhl für Chemie zu errichten und Hlasiwetz auf denselben zu berufen. Thun betonte in seinem Vortrag an den Kaiser, wie wichtig die Schaffung einer solchen Kanzel sowohl für die Wissenschaft als auch für die praktischen Zwecke der Industrie sei.230 Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Innsbruck nämlich keinen eigenen Lehrstuhl für Chemie. Das Fach hatte zwar eine lange Tradition an der Innsbrucker Universität, allerdings fand der Unterricht darin lediglich als Teil des medizinischen Studiums statt. Mit dem neuen medizinischen Studienplan von 1816 wurde das Fach innerhalb der Kanzel für theoretische Medizin gelehrt.231 Seither hatte es sich jedoch – besonders durch die Forschungen von Justus Liebig in Deutschland – zu einer aufstrebenden Disziplin entwickelt, die durch intensive Forschungen und die Verbindung zu praktischen Anwendungen und den damit verbun- denen Innovationen enorm an Attraktivität gewonnen hatte. Beispielhaft kann man etwa auf den Einfluss Liebigs und seiner Schüler auf die Land- wirtschaft verweisen.232 Neben der Ausbildung von Wissenschaftlern und Praktikern sollte das Fach auch gut geschulte Lehrer heranbilden. Denn auch an den neu gegründeten Realschulen besaß die Chemie einen zentralen Stellenwert.233 227 rosner, Chemie in Österreich 1740–1914, S. 143. 228 Thun selbst hatte in der Ministerkonferenz vom 18. Juli 1851 vorgeschlagen, Liebig für die Verdienste, welche er sich „um die Ausbildung österreichischer Untertanen in seinem Fache erworben hat, sodaß die ausgezeichnetsten Professoren der Chemie an unseren Lehranstalten aus seiner Schule hervorgegangen sind“, das Komturkreuz des Franz-Jo- seph-Ordens zu verleihen. Die Protokolle des österreichischen Ministerrates (1848–1867). II. Abteilung (Das Ministerium Schwarzenberg), Bd. 5, S. 112. 229 Vgl. rosner, Chemie in Österreich 1740–1914. S. 143 und 162. 230 Majestätsvortrag, Wien 28.08.1851, MCU Präs. 12087 ex 1851, Österreichisches Staatsar- chiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 231 Franz Huter (Hg.), Die Fächer Mathematik, Physik und Chemie an der Philosophischen Fakultät zu Innsbruck bis 1945 (= Veröffentlichungen der Universität Innsbruck 66), Inns- bruck 1971, S. 16–18. 232 rosner, Chemie in Österreich 1740–1914, S. 143. 233 Ebenda.
zurück zum  Buch Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit"
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860