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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 223 -
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5.7. PERSONALROCHADEN IN DER PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT 223 rimentieren und einen klaren, deutlichen und wohlklingenden Vortrag.“262 Thun hob gegenüber dem Kaiser auch eigens hervor, dass seine Gewährs- männer Waltenhofen „makellose Sittlichkeit und ein ganz besonders loyales Verhalten beurkundet“ hatten. Waltenhofen war bei seiner Ernennung gerade 24 Jahre alt. Er hatte die philosophischen Studien in Wien absolviert und anschließend höhere Ma- thematik studiert und in Graz seinen philosophischen Doktorgrad erhalten. Waltenhofen hatte auch die Lehramtsprüfungen für Physik und Mathe- matik bestanden und seit 1850 in Graz, zuerst am Obergymnasium, dann zusätzlich am Joanneum, gelehrt.263 Gerade für die Lehramtskandidaten sollte Waltenhofen in Innsbruck Sorge tragen und „praktische und demons- trative Vorträge zur Heranbildung von Lehramtskandidaten unentgeltlich“ anbieten. Hierzu musste er, wie er Wurzbach selbst und dieser uns in der Biografie Waltenhofens mitteilte, „aus einem pyhsicalischen Cabinete vor- märzlichen Styls ein für wissenschaftliche Arbeiten und zur Heranbildung von Lehramtscandidaten geeignetes Laboratorium“264 aufbauen. Waltenho- fen ging mit großem Eifer an seine Arbeit und fand damit, insbesondere von Seiten des Rektorats auch Anerkennung.265 Allerdings wurde Waltenhofens Elan im Laufe der 1850er-Jahre zuneh- mend gebremst, da, wie er selbst schreibt, die finanzielle Ausstattung seiner Lehrkanzel es nicht zuließ, den Unterricht für die Lehramtskandidaten in ausreichendem Maße sicherzustellen. In einem Brief an den Sektionschef im Unterrichtsministerium Joseph Feil266 beschwerte sich Waltenhofen daher besonders über die Zurücksetzung der Physik hinter die Chemie. Letztere wurde aus seiner Sicht viel besser finanziell gefördert. Außerdem, so befand er, würde man sich bei deren Weiterentwicklung stärker an ausländischen Vorbildern orientieren und immer wieder ausländische Forscher berufen, was eine qualitative Steigerung in der Disziplin zur Folge hatte.267 Walten- hofen schrieb weiter, dass er durch die geringe Förderung nicht das leisten 262 Majestätsvortrag, Wien 21.11.1852, MCU Allg., Sig. 5, Fasz. 1018, Österreichisches Staats- archiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 263 Siehe zur Biografie Waltenhofens auch in Constant von wurzBacH (Hg.), Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 53, Wien 1886, S. 10–11. 264 Ebenda, S. 10. Vgl. dazu auch kernBauer, Zwischen Zunft und Wissenschaft. 265 Siehe bei steinmaurer, Die Lehrkanzel für Experimentalphysik, S. 77. 266 Waltenhofen an Feil, Innsbruck 27.05.1860, 129.890, Wienbibliothek, Handschriftenabteilung. 267 Vgl. dazu auch die Aussage von Höflechner, der es als ein zentrales Merkmal der österrei- chischen Physik ansieht, dass es sich bei der Disziplin „um ein personell sehr geschlossenes System [handelte] und im Unterschied zu den meisten anderen wissenschaftlichen Diszip- linen vom Import aus Deutschland unabhängig“ entwickelte. Walter HöfLecHner, Materi- alien zur Entwicklung der Physik und ihrer „Randfächer“ Astronomie und Meteorologie an den österreichischen Universitäten 1752–1938, Graz, Wien, Köln 2002.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860