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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 234 In diesem Zusammenhang ist zudem Moys Verweis auf den schlechten Zu- stand der Bibliothek aufschlussreich.326 Er glaubte nämlich, dass bei der der- zeitigen Ausstattung der Bibliothek einem Historiker, abgesehen von Wer- ken zur Landesgeschichte, nur wenige Hilfsmittel zur Verfügung stünden.327 Minister Thun hatte sich jedoch auch noch anderweitig informiert. Mi- nisterialrat Joseph Feil hatte nämlich von Josef Chmel erfahren, dass der Frankfurter Historiker Johann Friedrich Böhmer328 in einem Brief an diesen den jungen Historiker Julius Ficker für eine Professur in Österreich vorge- schlagen hatte.329 Daher schrieb nun Feil im Auftrag des Ministers am 23. März 1852 an Böhmer, um sich bei diesem näher zu erkundigen. Nachdem er die Sachlage, wie wir sie bereits kennen – nämlich den Bedarf an Histori- kern in Österreich und die fehlgeschlagene Besetzung in Graz – dargestellt hatte, bat er Böhmer, sich bei Ficker zu erkundigen, ob dieser bereit wäre, die Lehrkanzel an der Universität Innsbruck zu übernehmen.330 Böhmers Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem er am 1. Ap- ril mit Ficker, der sofort nach Frankfurt gereist war, persönlich Rücksprache gehalten hatte, beantwortete er am 4. April den Brief. Er empfahl den jun- gen Bonner Historiker dort wärmstens und konnte Feil sogar die Nachricht überbringen, dass Ficker gedenke, diesem Ruf dankbar zu folgen, wünscht aber zugleich eine genauere Erkundi- gung einzuziehen, welche Leistungen von ihm gefordert werden, welchen wis- senschaftlichen Standpunkt er nach dem Bedürfnis seiner künftigen Zuhörer einzunehmen hat, und ob er hoffen dürfe zu schicklicher Zeit einen solchen Urlaub zu erhalten, der ihm gestattet durch Benützung auswärtiger wissen- schaftlicher Sammlungen und durch Anschauung von Ländern und Völkern sich noch weiter auszubilden. Zu diesem Ende wird er sich bei Ihnen einfinden und Sie bitten ihn Sr. Excellenz dem Herrn Minister vorzustellen.331 326 Vgl. dazu auch das Kapitel 8. 327 Moy an Thun, Innsbruck 01.02.1852, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D155, Staat- liches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 328 Johann Friedrich Böhmer (Frankfurt a.M. 1795–1863 Frankfurt a.M.), Historiker, 1830– 1862 Bibliothekar in Frankfurt, Begründer der Regesta Imperii. 329 In der Edition der Korrespondenz Böhmers ist der Brief allerdings nicht abgedruckt, auch sonst nichts in der Angelegenheit. Das ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass Janssen und Ficker den Nachlass von Böhmer verwalteten und die persönlichen Angelegenheiten aussparten. 330 Feil an [Böhmer], Wien 25.03.1852, Nachlass Ficker, Institut für Österreichische Ge- schichtsforschung. 331 Böhmer an Feil, Frankfurt 04.04.1852, 129.598, Wienbibliothek, Handschriftenabteilung.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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