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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5.9. DER LEHRSTUHL FÜR ROMANISCHE PHILOLOGIE 241 Die Ernennung von Occioni ist damit vor allem in Hinblick auf zwei Dinge interessant. Einerseits zeigt sie, wie sehr Thun darauf bedacht war, die Aus- bildung an der neuen philosophischen Fakultät qualitativ zu heben. Dies war vor allem notwendig, weil an dieser Fakultät die künftigen Gymnasi- allehrer ausgebildet wurden, die durch eine wissenschaftliche Bildung für diesen Beruf qualifiziert werden sollten. Gleichzeitig zeigt sich am Beispiel dieser Ernennung und in dem Wirken von Occioni der Übergang von einem italienischen Sprachunterricht zu einer italienischen/romanischen Philolo- gie, wenngleich, wie Walter Mair meint, diese Neuorientierung erst in den 1880er-Jahren in Innsbruck zu einem wirklichen Abschluss gekommen ist und man erst zu diesem Zeitpunkt von einer romanischen Philologie spre- chen kann. So erweist sich die Ernennung von Occioni aber zumindest als ein Ver- such, einen wissenschaftlichen Unterricht in italienischer Sprache und Li- teratur zu installieren und damit das reine Sprachstudium zu überwinden. Dass dieser Versuch mit Occioni nur mittelmäßig gelungen ist, lag aber nicht nur an der Person des Professors, sondern auch an der geringen Zahl an Studierenden: Occioni hatte während seiner gesamten Lehrtätigkeit in Innsbruck bis zu seinem Abgang 1863 oft gar keine Studenten, weshalb ihm zuletzt regelmäßig Freisemester bewilligt wurden.362 Zahlreiche Initiativen von Occioni verdeutlichen allerdings, dass er durchaus daran interessiert war, einen wissenschaftlichen Aufschwung des Faches einzuleiten: Ein Bei- spiel hierfür ist etwa der Versuch, gleich zu Beginn seines Amtsantrittes, einige wissenschaftliche Zeitschriften für die Bibliothek anzuschaffen.363 Auch in der Wahrnehmung seiner Zeitgenossen, etwa des Studienre- ferenten in der Statthalterei, Jakob Probst, wurde ein Unterschied in der Behandlung des Faches von Occioni und Nowotny festgestellt. Allerdings scheint Occioni auf Grund der spärlichen Besucherzahlen seiner Kollegien recht schnell resigniert zu haben.364 Deshalb bat er bereits im Jahr 1859 um eine Versetzung nach Padua.365 Ferner wird am Beispiel der Berufung von (Das Ministerium Buol-Schauenstein), Bd. 3, Wien 1984, S. 219–220; auch Majestätsvor- trag, 30.03.1854, MCU Zl 6126 ex 1854, Österreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Ver- waltungsarchiv. 362 Vgl. Bericht der Statthalterei, Innsbruck 23.02.1860, Statthalterei, Präsidialakten, 1039 ad 495/1860, Tiroler Landesarchiv. 363 Vgl. Ficker an das MCU, Innsbruck 28.12.1854, Akten der Philosophischen Fakultät, PH 16, 47 ex 1854/55, Universitätsarchiv Innsbruck. 364 Vgl. dazu Jäger an Feil, Innsbruck 26.05.1854, 129.637, Wienbibliothek, Handschriftenab- teilung. 365 Vgl. Bericht der Statthalterei, Innsbruck 23.02.1860, Statthalterei, Präsidialakten, 1039 ad 495/1860, Tiroler Landesarchiv.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860