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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 244 Konzept für den Vortrag an den Kaiser beweist, dass dieser unter Umstän- den die falschen Personen entlasse, und drängte den Kaiser daher auf eine genaue Untersuchung des Falls durch einen Sonderkommissar.379 Thun bat daraufhin den Senat der Krakauer Universität und die lokalen Polizeibe- hörden um Auskunft. Die Polizeibehörde von Krakau antwortete bereits am 12. Oktober und bestätigte Thun, dass beide Professoren „warme Anhänger der Revolutionsparthei“ seien und daher nicht für den Dienst geeignet er- schienen.380 Thun schlug dem Kaiser aus diesem Grund vor, die Universi- tät einem Sondergesandten zu unterstellen.381 Die vom Kaiser angeordnete Entlassung der genannten Professoren blieb aufrecht, womit Thun nicht zu- frieden war382, zumal er sich selbst noch vor kurzem für die Ernennung der beiden in Krakau stark gemacht hatte. Das erklärt auch, warum Thun sich schon im folgenden Jahr beim Kaiser für die Wiederanstellung von Małecki und Zielonacki eingesetzt hatte. Beide hatten nach ihrer Relegierung Thun um Wiederanstellung an einer österreichischen Universität gebeten und sich geläutert gegeben.383 Eindringlich verwiesen die beiden auch auf ihre prekäre finanzielle Situation nach der Entlassung aus dem österreichischen Staatsdienst. Denn, wie Thun in seinem Majestätsvortrag beschreibt, stün- den die beiden nach ihrer Entlassung aus dem Lehramt vor dem Nichts. Beide hatten nämlich sichere Stellen aufgegeben, um dem Ruf nach Krakau folgen zu können, gleichzeitig hatten beide durch die Annahme der Lehr- kanzel an der Universität ihre Zugehörigkeit zum preußischen Untertanen- verband, dem sie bis dahin angehört hatten, verloren, ohne eine solche in Österreich zu erlangen; beide wären somit „Heimatlose“384. Leon (sic!) Thun in der polnischen Historiographie: zur Tradition der Geschichte, in: Die Thun-Hohenstein’schen Universitätsreformen 1849–1860. Konzeption – Umsetzung – Nachwirkungen, Wien, Köln, Weimar 2017, S. 317–346. Surman beschreibt, wie diese Per- spektive entstanden ist. 379 Majestätsvortrag (eh. Konzept), Wien 03.10.1852, MCU Präs., 526 ex 1852, Österreichi- sches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 380 Oberste Polizeibehörde an Thun, Krakau 12.10.1852, MCU Präs., 620/1852, Österreichi- sches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 381 Vgl. dazu Die Protokolle des österreichischen Ministerrates (1848–1867). III. Abteilung (Das Ministerium Buol-Schauenstein) Bd. 1, Wien 1975, S. 323–324. 382 Auch HeindL, Universitätsreform und politisches Programm, S. 83, vertritt diese Ansicht. 383 Vgl. dazu Majestätsvortrag (Konzept), Wien 18.08.1853, MCU Präs., 566 ex 1853, Österrei- chisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv; Zielonacki an Thun, Chwalbogowo 22.05.1853, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D207, Staatliches Gebietsarchiv Leit- meritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 384 Majestätsvortrag (Konzept), Wien 18.08.1853, MCU Präs., 566 ex 1853, Österreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860