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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 254 auf letztere Bitten nicht eingegangen ist. Allerdings kam der Minister Maas- sens ursprünglicher Bitte nach und ernannte ihn im Dezember 1857 zum Ordinarius mit regulären Bezügen von 1000 fl.436 Maassen war damit allerdings noch immer nicht vollkommen zufrieden und bat nun im Jänner 1858 neuerlich um seine Versetzung.437 Als Grund für die neuerliche Bitte nannte Maassen nun eine Augenkrankheit (Konge- stion der Bindehaut), die sich durch das Klima in Tirol – speziell durch den Föhn – noch verschlimmert hatte und die bereits dazu geführt habe, dass er bei künstlichem Licht nicht mehr lesen könne. Maassen schrieb weiter, dass er mit seiner Krankheit eigentlich nicht hausieren gehe, er möchte al- lerdings verhindern, dass sich das Leiden verschlimmere und er damit dien- stunfähig werde.438 Als mögliche neue Wirkungsstätte wünschte sich Maas- sen die Grazer Universität, er wäre aber auch mit einer anderen Universität – „nur nicht Krakau oder Lemberg“439 – einverstanden. In den folgenden Semestern war Maassen häufig für Quellenstudien auf Reisen, sodass er teilweise nur wenig in Innsbruck war. Im Jänner 1860 berichtete Maassen dem Minister aus Paris von seinen großen Erfolgen in den dortigen Bibliotheken, wo er zahlreiche Quellen für seine geplante Ge- schichte der Quellen des kanonischen Rechts gefunden hatte.440 Nach dieser Schilderung erneuerte er seinen Wunsch um eine Versetzung an eine „mit der in Friedrich Maassens Nachlasse enthaltenen Vorarbeiten (= Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse 171.1), Wien 1913, S. 3–5; Oskar Schönegger schreibt, dass der gesamte Nachlass von Maassen in den Kriegs- wirren 1945 in Prag verloren gegangen sei. Siehe Oskar scHönegger, Der Österreichische Kanonist Friedrich Maassen als Mensch, Gelehrter und Politiker. Inauguraldissertation, Graz 1963. 436 Majestätsvortrag, Wien 18.12.1857, MCU Allg. Sign. 5, Fasz. 995, Österreichisches Staats- archiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. Siehe auch bei grass, Österreichische Kanonis- tenschulen, S. 304–305; dort auch einige Zitate aus dem Majestätsvortrag. Die juridische Fakultät hatte sowohl im Jahr 1856 als auch neuerlich im April 1857 das Gesuch Maassens unterstützt. 437 Maassen an Thun, Innsbruck 13.01.1858, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D443, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 438 Dessen ungeachtet verbrachte Maassen jedoch seinen Lebensabend in Innsbruck. Daraus zu schließen, dass die Krankheit nur ein vorgeschobener Grund war, um aus Innsbruck wegzukommen, ginge wahrscheinlich zu weit, seltsam erscheint die Entscheidung immer- hin. 439 Maassen an Thun, Innsbruck 13.01.1858, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D443, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 440 Vgl. dazu auch schon die Aussagen zu diesem Projekt in Maassen an Thun, Innsbruck 12.01.1857, D404, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, Tetschen. Außerdem bei grass, Öster- reichische Kanonistenschulen, S. 323–331.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860