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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 282 -
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 282 Ficker hatte übrigens Wildauer schon einmal empfohlen595, damals eben als Philologen und für die durch die Berufung von Małecki nach Lemberg va- kant gewordene Kanzel für klassische Philologie, die Thun nach langem Hin und Her allerdings Karl Schenkl übertragen hatte. Schon damals war auch Schenach für Wildauer eingetreten. Ficker hatte in jenem Fall betont, dass eine Berufung von Wildauer außerordentlich wirkungsvoll für den Unterricht der Lehramtskandidaten wäre, weil eine Abstimmung im Lehrplan zwischen ihm und Wildauer besonders einfach wäre, zumal sie schon jetzt häufig ge- meinsamen Umgang pflegten. Seine Empfehlung hatte Ficker 1856 mit einer allgemeinen Bitte verbunden, die Innsbrucker Universität auszubauen. In dem Brief, den Ficker im folgenden Jahr in der Sache Wildauer an Thun schrieb, griff er die Bitte erneut auf und forderte von Thun ein grund- sätzliches Bekenntnis zur Innsbrucker Universität.596 Ein Bekenntnis, das aus Sicht des Professors bitter nötig war, denn das Leben an der Universität sei stark gehemmt durch die schlechte personelle Ausstattung und durch die dauernden Gerüchte, dass die philosophische Fakultät bzw. die ganze Universität aufgelassen werden. Die Professoren und Studenten seien durch diese Situation entmutigt und verunsichert. Gleichzeitig, so schrieb Ficker weiter, gäbe es einige Professoren – er nannte hier Małecki explizit – denen es an der nötigen Liebe zu ihrem Fach und zur Universität mangelte und die daher nur das Nötigste leisteten. Das Nötigste sei aber zu wenig, wenn man die Studenten für ihr Fach begeistern und letztlich auch die Wissenschaft voranbringen wolle. Daher wäre auch die von Kopetzky vorgeschlagene Lö- sung in jeglicher Hinsicht schlecht und würde die Situation nur noch weiter verschlimmern. Die bessere Lösung sei es, Wildauer die Vertretungsstelle zu verleihen, da dieser Leidenschaft für das Fach und Talent in sich vereine. Die beste Lösung und gleichzeitig ein Bekenntnis zur Zukunft der Univer- sität sei indes, die Lehrkanzel für Philosophie nicht nur vorläufig, sondern langfristig zu besetzen. Dasselbe gelte, schrieb Ficker weiter, für die Lehr- kanzel der Philologie. Um seine Bitte zu verstärken, erklärt er am Ende un- umwunden, dass er selbst, sollten seine Wünsche fortlaufend nicht beachtet werden, entmutig werden und in seinem Eifer nachlassen würde. Der Brief ist nur als Konzept überliefert und ohne Datum, er wurde aber wohl offenbar fast gleichzeitig mit dem Votum von Schenach597 an Thun ge- 595 Ficker an Thun, Innsbruck 19.09.1856, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D387, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 596 Ficker an Thun (Konzept), Innsbruck o.D., Nachlass Ficker, Institut für Österreichische Geschichtsforschung. 597 Separatvotum Schenach, Innsbruck 26.02.1857, MCU Allg., Signatur 5, Karton 1082, Ös- terreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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