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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 285 -
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5.13. DIE BERUFUNG VON TOBIAS WILDAUER 285 Thun gewandt, Wildauer definitiv zu ernennen. Bei der Kürze der Zeit, die zwischen diesem Gesuch und dem Majestätsvortrag liegen, ist allerdings nicht sicher, ob das Innsbrucker Gesuch Thun bei seiner Entscheidung noch beeinflusst hat. Das Gesuch lässt in seiner Stoßrichtung und Argumentation aber eindrucksvoll die Wahrnehmung des Fachs bei Moy erkennen. Denn auch Moy unterstrich in dem Gesuch vorwiegend Wildauers hohe moralische Gesinnung und dessen hervorragenden Einfluss auf die Studenten, was ge- rade im Fach Philosophie von enormer Wichtigkeit wäre, zumal dieses Fach besonders geeignet sei, gute oder schlechte Eigenschaften in den Studenten zu fördern. Daher sei für das Fach Philosophie die Person des Professors noch entscheidender als in anderen Fächern, denn es habe sich schon oft gezeigt, dass „die verkehrte Richtung, welche die jungen Leute in der Philo- sophie empfangen haben, [...] bei den meisten für ihr ganzes Leben entschei- dend“606 war. Wildauers wissenschaftliche Befähigung erwähnt Moy zwar auch, ohne diese aber besonders hervorzuheben. Moy hatte auch die Statthalterei um Unterstützung für Wildauer gebeten und auch in diesem Gesuch den Einfluss der Philosophie auf die Gesinnung der Studenten betont: Die Besetzung des Faches der Philosophie mit einem das Vertrauen der Jugend genießenden und verdientem Mann ist von solcher Wichtigkeit, nicht nur im Interesse der Wissenschaft überhaupt, sondern auch in dem unserer vaterländi- schen Jugend und der von ihr künftig dem Staate zu leistenden Dienste, dass die Sache auch von der ersten Verwaltungsbehörde des Landes als ihrem Wirkungs- kreis innig berührend aufgefasst und behandelt zu werden wohl verdient.607 Bei seinem Gesuch an die Statthalterei sprach Moy damit gezielt die Inte- ressen des Landes an, indem er darauf verwies, dass Wildauer der richtige Mann wäre, um aus Studenten gesinnungstreue Bürger und eifrige zukünf- tige Beamte zu formen. Die oberste Landesbehörde folgte der Bitte der Universität und unter- stützte das Gesuch. Sie folgte dabei weitgehend der Argumentation von Moys Ansuchen, indem sie ebenfalls auf die hohe moralische Gesinnung Wil- dauers und dessen Vertrauen bei der Jugend pochte. Sie wies jedoch auch auf seine wissenschaftliche Befähigung hin und versicherte, Wildauer habe sich in den letzten drei Semestern als vollkommen geeignet für den Beruf des Professors gezeigt, was sowohl von Seiten des Lehrkörpers bestätigt wor- den sei als auch durch seine zahlreiche Zuhörerschaft und die anerkennen- 606 Ph 128 ex 1857/58, Innsbruck 14.07.1858, Akten der Philosophischen Fakultät, PH 16. 607 Ebenda.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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