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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 288 -
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 288 jedenfalls von dem Vorhaben Wildauers, eine Ausgabe des Protagoras vorzu- bereiten. Im August 1856 schrieb er nämlich in verschiedenen Angelegenhei- ten an Wildauer und unterstützte darin auch dessen Plan, besagten Plato- nischen Dialog für den Schulgebrauch aufzubereiten. Er konnte allerdings nicht, wie Wildauer es sich erhofft hatte, versprechen, dass das Buch als offizi- elles Schulbuch empfohlen werde, zumal auch ein eigener Schüler618 schon an der Herausgabe der Platonischen Dialoge arbeite und er die Empfehlung nicht allein zu entscheiden hätte. Er ermunterte Wildauer daher etwas zögerlich, dennoch an dem Plan festzuhalten, weil schließlich jeder Bearbeiter andere Aspekte hervorhebe.619 Als maßgeblicher Herausgeber der Gymnasialzeitung duldete er dann zwei Jahre später zumindest die Anschuldigungen gegen Wil- dauer. Daraus aber eine Intrige gegen Wildauer zu konstruieren, ginge wohl zu weit: Die Affäre zeigt allerdings einmal mehr den großen Einfluss Bonitz’ und seiner Schüler in Wien. Es bestätigt sich dadurch aber, was Goebel an Fi- cker geschrieben hatte, dass sich die Studenten von Bonitz gegenseitig rühm- ten und gegen Außenstehende über die Maße kritisch agierten. Allerdings hatte auch Ficker großen Einfluss auf Thun und (nicht nur) deshalb hatte die Sache für Wildauer keine Konsequenzen. Thun ließ Fi- cker schon bald nach Erhalt des Schreibens aus Innsbruck wissen, dass die Rezension Wildauer nicht schaden werde, obschon er verstünde, dass „sie in Inspruck übles Blut“620 gemacht hatte. Vielmehr versicherte Thun dem Professor, dass er Wildauer nicht vergessen und die Sache bald einer Lösung zuführen werde. Inzwischen hatten wohl auch noch Georg Schenach und der mittlerweile zum Fürstbischof von Brixen geweihte Vinzenz Gasser Thun mit der Bitte bedrängt, Wildauer in Innsbruck definitiv zu ernennen. Zumindest behaup- tet Alois Flir in einem Brief, dass ihm Selbiges der Fürstbischof bei einem Besuch in Rom erzählt habe. Gleichzeitig rühmte sich Gasser dort auch sei- nes Einflusses beim Minister und verkündete, dass er mit Thun „im besten Verhältnisse“ stünde.621 Damit hatte sich eine Reihe von Personen, darunter mit Ficker und Sche- nach zwei einflussreiche Berater von Thun, für Wildauer ausgesprochen. Thun selbst hatte dies dem Kaiser gegenüber erwähnt, wenn er im Majes- Jahn, Wien, C. Gerold’s Sohn, 1857, in: Zeitschrift für die Österreichischen Gymnasien (1857), S. 212–217. 618 Gemeint ist wohl Eduard Jahn. 619 Bonitz an Wildauer, Gmunden 17.08.1856, Nachlass Tobias Wildauer, Tiroler Landes- museum Ferdinandeum. 620 Thun an Ficker, Wien 19.06.1858, Nachlass Ficker, Institut für Österreichische Geschichts- forschung. 621 raPP, Alois Flir, S. 141.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
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