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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 289 -
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5.13. DIE BERUFUNG VON TOBIAS WILDAUER 289 tätsgesuch schreibt, dass er von „competenten Seiten“ die Bestätigung von Wildauers Fähigkeiten erhalten habe. Aus diesem Grund zögerte Thun nicht mehr lange und nur knapp einen Monat nach Fickers Brief an Thun schlug der Minister dem Kaiser die Ernennung von Wildauer auf den Lehrstuhl für Philosophie vor. Ob es ernsthafte andere Kandidaten gegeben bzw. ob Thun die Ernennung anderer Kandidaten ins Auge gefasst hat, ist nicht bekannt. Der Kaiser bewilligte die Ernennung am 1. August 1858. Am 13. August wurde die Ernennung in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Einer der ersten schriftlichen Gratulanten an Wildauer war Josef Fessler622, der durch sei- nen Ratschlag an Thun die Personalrochade erst ermöglicht hatte. 5.13.2.3. Warum Wildauer? Die Angelegenheit um die Wiederbesetzung des Innsbrucker Lehrstuhls für Philosophie hatte sich lange verzögert, wenn man bedenkt, dass Thun schon im Winter 1855 an Fessler herangetreten war. Vor allem das Beharren auf Wildauer von Tiroler Seite ist hervorzuheben. Dies ist umso beachtlicher als Wildauer ja kein ausgewiesener Philosoph, sondern eigentlich Gymnasial- lehrer für klassische Philologie war. Allerdings scheint die wissenschaftliche Eignung eine eher nachgeordnete Wichtigkeit eingenommen zu haben. Stets betont wurden hingegen Wildauers hohe moralische Gesinnung, dessen gu- tes Verhältnis zu den Studenten und dessen pädagogische Fähigkeiten. Ab- gesehen von der mantrahaft angepriesenen hohen moralischen Gesinnung Wildauers, ist Wildauers Leben recht gut dokumentiert. Am treffendsten zusammengefasst hat die Biografie und die Geisteswelt Wildauers Peter Goller.623 Wildauer wurde 1825 in Fügen im Zillertal gebo- ren und absolvierte bei den Franziskanern in Hall in Tirol seine Gymnasi- alstudien. Ab 1841 besuchte er die philosophischen Vorbereitungskurse und absolvierte anschließend die Studien an der philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck. In dieser Zeit und auch noch während seiner Jahre als Lehrer am Gymnasium in Innsbruck gehörte er der losen literarischen Gruppe Aurora an, die sich vor allem sentimentaler Naturlyrik widmete, aber anders als andere literarische Gruppen im Tiroler Vormärz politisch farblos blieb.624 Wildauers eigenes literarisches Schaffen orientierte sich aus 622 Fessler an Wildauer, Wien 29.08.1858, Nachlass Wildauer – Nachlassteil Dr. Bitschmann, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. 623 goLLer, Die Lehrkanzeln für Philosophie an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck, S. 36–47. 624 Vgl. dazu bei goLLer, Die Lehrkanzeln für Philosophie an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck, S. 36–37.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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