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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 328 Die Berufung von Geyer muss daher auch im Lichte der Etablierung des Her- bartianismus als „Staatsphilosophie“ gesehen werden. 5.17. Thuns Personalpolitik. Resümee Hans Lentze hat mit seinem Werk zur Thun’schen Reform die Personalpo- litik des Ministers erstmals eingehend erforscht: Sein Urteil lautete damals mit Blick auf einige wenige Ernennungen, dass Thun in Personalfragen ein autoritäres Regime geführt hat. Dieses Regime diente einerseits dazu, eine personelle Erneuerung an den österreichischen Universitäten einzuleiten und andererseits dazu, sein wissenschaftliches Programm, besonders die Stärkung der Rechtsgeschichte, umzusetzen. Dieses Urteil kann auf Grundlage der vorliegenden Untersuchungen voll bestätigt werden, gleichzeitig lässt sich Lentzes Auffassung weiter differen- zieren. Beinahe alle Berufungen in seiner Ministerzeit an der Universität Innsbruck hat Thun eigenständig entschieden. Eine Ausnahme bilden nur die universitätsinternen Umbesetzungen von Kanzeln im Falle von Anton Baumgarten und Ernest Theser. Ansonsten hatte Thun entweder die Uni- versität erst gar nicht über einen laufenden Besetzungsprozess informiert – das war vor allem der Fall, als es um die Einrichtung neuer Kanzeln ging –, oder er hat sich über die Vorschläge der Fakultäten hinweggesetzt. Da- bei lässt sich gleichzeitig feststellen, dass die Universität gerade am Beginn seiner Amtszeit, in einer Zeit, als die Euphorie über die neuen Selbstverwal- tungsrechte noch bestand, gegen diese Einflussnahme bzw. Nicht-Beachtung ihrer Vorschläge protestiert hatte. Nach und nach fügte man sich aber offen- bar der Politik Thuns und die Proteste fanden nur noch auf privatem Wege statt. Inwieweit die nachlassenden Proteste von offizieller Seite auch als Zustimmung zu Thuns Politik gewertet werden können, muss offenbleiben. Vergleiche zum Verhalten an anderen Universitäten können nur begrenzt gezogen werden, weil ähnliche Untersuchungen, bis auf jene von Manfred Bauer797 weitgehend fehlen. Letztere lässt aber durchaus eine ähnliche Ten- denz – zumindest in Graz – erkennen. Mit ‚privat‘ ist zudem ein weiteres wichtiges Stichwort für das Ver- ständnis der Besetzungspolitik des Ministers genannt, da die Personalpo- litik Thuns nur richtig gedeutet werden kann, wenn man auch die Quel- len einbezieht, die abseits der offiziellen ministeriellen und universitären Bahnen verliefen.798 Lentze hat die Existenz eines Systems von „Vertrau- 797 Bauer, Eine Reform unter dem Mikroskop. 798 Vgl. hier besonders die Arbeit von Zikulnig, die die Berufungspolitik anhand der Majes-
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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