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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 330 Einfluss besaßen, gibt es deutlich mehr Quellen. An erster Stelle kann man hier die Berufung von Julius Ficker auf den Lehrstuhl für Geschichte nen- nen. Bei ihm kommt außerdem hinzu, dass er nicht aus Österreich stammte und daher seine Berufung noch besser abgesichert werden musste als die eines Inländers. Ähnlich ist es im Fall der klassischen Philologie, der Kanzel für deutsche Sprache und Literatur und dem Lehrstuhl für Philosophie. Zu all diesen Fällen lassen sich zahlreiche Quellen finden, wohingegen zu den Berufungen auf die naturwissenschaftlichen Kanzeln innerhalb der philoso- phischen Fakultät weniger Material greifbar ist. Die Unterschiede zwischen den, um den heutigen Sprachgebrauch zu verwenden, geistes- und naturwis- senschaftlichen Fächern verdeutlichen auch, dass die großen weltanschau- lichen Auseinandersetzungen wie etwa die Evolutionstheorie Darwins, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wissenschaftliche Debatten be- herrschen sollten, zum damaligen Zeitpunkt noch nicht virulent waren.800 Für die juridische Fakultät lässt sich ein solcher Trend weniger festmachen, wenngleich die Berufung von Friedrich Maassen auf den Lehrstuhl für Rö- misches Recht und somit für ein Fach, das Thun besonders am Herzen lag, hervorsticht. Ähnlich ist es mit den Berufungen von Moy und Phillips. Die auch von Lentze geäußerte These, dass Thun vor allem Wert auf die weltan- schaulichen Fächer gelegt hatte, ließe sich durch diese Beobachtungen also stützen. Die Ära Thun bedeutete für die Innsbrucker Universität vor allem eine personelle Umstrukturierung. Von den zwölf Professoren, die am Beginn von Thuns Ministerschaft in Innsbruck gelehrt hatten waren 1860 nur drei übrig geblieben: Es waren dies die Professoren Baumgarten, Kerer und Theser. Alle übrigen waren entweder pensioniert oder versetzt worden. Durch Thuns Besetzungspolitik hat sich die Zahl der Professoren von zwölf auf 18 erhöht, dazu kamen noch zwei Privatdozenten. Damit hat sich die Zahl der Professo- ren in den beiden schon 1848 bestehenden Fakultäten um die Hälfte erhöht. Dazu kamen noch acht Professoren der 1857 neu gegründeten theologischen Fakultät. 801 Blickt man nun nur auf die juridische und philosophische Fakultät, so 800 Vgl. dazu auch Werner micHLer, Darwinismus und Literatur (= Literaturgeschichte in Stu- dien und Quellen), Wien 1999; auch Andrea aLBrecHt, „Stockphilologen einerseits“ und „blos beobachtende Naturforscher andrerseits“. Zu Wilhelm Diltheys (1833–1911) Vor- stellungen von der universitas litterarum und seinem Ideal disziplinärer Konzilianz, in: Brigitte Peters/Erhard Schütz (Hgg.), 200 Jahre Berliner Universität. 200 Jahre Berliner Germanistik 1810–2010, Bern, Berlin, Brüssel, Frankfurt a.M., New York, Oxford, Wien 2011, S. 81–104. 801 Von diesen wurde vorerst aber abgesehen, da das Ministerium bei deren Ernennung keine Rolle gespielt hatte. Siehe dazu das Kapitel 6.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860