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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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6 DIE EINRICHTUNG DER THEOLOGISCHEN FAKULTÄT IM JAHR 1857338 tät aus dem Weg geräumt, da der Bischof berechtigt war, die Aufsicht über die Fakultät zu führen. Karl Ernst Moy de Sons, der damals kurz vor seiner Ernennung zum Professor in Innsbruck stand und den Minister erst kurz zuvor persönlich kennen gelernt hatte, versuchte sofort seine neuen Kontakte im Ministerium auszunützen und auszuloten, was die Meinung des Ministers zu diesem Vorhaben sei. Allerdings haben wir weiter keine Mitteilungen, ob die Angelegenheit wirklich ernsthaft verfolgt worden ist oder Moy, wie in an- deren Fällen auch, lediglich versucht hatte, sich Bedeutung zu verschaffen. In die folgenden Jahre fallen allerdings einige Entwicklungen, die für die spätere Errichtung der theologischen Fakultät in Innsbruck eine Voraus- setzung bildeten bzw. den Boden dafür ebneten. Am 23. Juni 1851 hob der Kaiser nämlich das Verbot auf, das den Jesuiten im Jahr 1848 neuerlich die Wirkung in Österreich verboten hatte. Die Jesuiten waren seit 1838 wieder in Innsbruck gewesen.10 Im Jahr 1852 erwarb der Orden sein ehemaliges Kollegiengebäude (Nicolaihaus) in Innsbruck und eröffnete dort neuerlich ein Hausstudium für den Orden. Im Jahr 1853 wurde der Gottesdienst in der Universitätskirche den Jesuiten übertragen.11 Die Strategie der katho- lischen Kirche war es offenbar, Tirol als eine Art Stützpunkt für die Errich- tung weiterer Kollegien und die neuerliche Ausbreitung des Ordens in Ös- terreich zu benützen: In Tirol, so der Rat des Wiener Nuntius, fänden die Jesuiten „favore presso il vescovo, presso le autorità governative e presso la popolazione, per aspettare il momento favorevole onde potersi estendere in altre Diocesi.“12 Diese Ausbreitung fand in den folgenden Jahren tatsächlich statt. Außerdem begannen bald darauf die ersten Verhandlungen zwischen dem Orden und dem MCU über die Frage, ob der Orden bereit sei, einige Gymnasien in Österreich zu übernehmen. Diese Verhandlungen zogen sich jedoch einige Zeit hin, da Thun den Jesuiten nur bedingt Sonderrechte bei der Führung der Gymnasien zukommen lassen wollte.13 Thun schien zwar 10 Zur Debatte der Wiederansiedlung der Jesuiten und zur Auseinandersetzung um die Stel- lung der Religion in der Öffentlichkeit in dieser Zeit bei vgl. götz, Bürgertum und Libera- lismus in Tirol 1840–1873. 11 Siehe raHner, Die Geschichte eines Jahrhunderts, S. 4–7; ProBst, Geschichte der Universi- tät Innsbruck seit ihrer Entstehung bis zum Jahre 1860, S. 359–360. 12 Nuntiaturbericht, Wien 21.04.1851, Arch. Nunz. Vienna, Vol. 323 (IV), Nr. 541, Vatikani- sches Geheimarchiv. In Tirol fänden die Jesuiten „Anerkennung von Seiten des Bischofs, der Regierung und seitens der Bevölkerung, und sie könnten den richtigen Moment abwar- ten, um sich auch auf andere Diözesen auszubreiten.“ [Übersetzung C.A.] 13 Vgl. Thun an Beckx (Abschrift), Wien 20.11.1853, AASI, Provinzialatsarchiv, Österr. Pro- vinz bis 1919, II/04, Archiv der Österreichischen Provinz der Gesellschaft Jesu; Beckx an Thun (Abschrift), Rom 15.07.1854, Prov. Ger. Arch. A3, V.C. 5, Archiv der Deutschen Pro- vinz der Jesuiten; Beckx an Thun (Abschrift), o.O. 30.10.1855, Prov. Ger. Arch. A3, V.C. 13, Archiv der Deutschen Provinz der Jesuiten; Thun an Beckx (Konzept), Wien 23.03.1857,
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860