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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 343 -
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6.2. DIE DEBATTE UM DIE GRÜNDUNG EINER KATHOLISCHEN UNIVERSITÄT 343 es mehrere Wortmeldungen zu diesem Antrag, wobei unterschiedliche Stand- punkte zu Tage traten. Insbesondere die verschiedenen Ansichten der De- legierten aus Österreich und jenen aus den rheinischen Provinzen prallten dabei aufeinander. Zunächst beantragte jedoch der Vorsitzende des Bildungs- komitees der Versammlung die Abänderung des Antrags dahingehend, „die Generalversammlung wolle dem hochwürdigen Episkopate Oesterreichs die Wiederherstellung der ehemaligen Universität Salzburg ehrerbietigst emp- fehlen.“38 Er rechtfertigte diesen Antrag damit, dass es durch die vormalige Existenz einer Universität in Salzburg nur darum ginge, die Universität dort wiederherzustellen. Von diesem Schritt erhoffte sich Thissen eine Vorbildwir- kung für andere deutsche Staaten, in denen in der Vergangenheit katholisch gestiftete Universitäten und deren Fonds „häufig zu Gunsten sogenannter paritätischer oder gar protestantischer Anstalten alieniert worden“ waren.39 In seinem Antrag und der vorausgegangenen Begründung lässt sich aber auch das Unbehagen erkennen, dass die mehrfach geforderte zu gründende katholische Universität gerade in Österreich errichtet werden solle. Ähnlich drückte sich auch Friedrich Michels aus, der dem Antrag nicht zustimmen wollte und seiner Sorge unvermittelt Ausdruck verlieh, indem er fragte: „Wie sollten wir Preußen an einer Universität in Oesterreich Theil nehmen kön- nen?“40 Andere Delegierte aus den deutschen Ländern wie Johann Kreuser41 aus Köln oder Heinrich Himioben42 aus Mainz argumentierten ausweichend, indem sie darauf verwiesen, dass es der Versammlung nicht gebühre, dem Episkopate irgendwelche Vorschläge zu unterbreiten.43 Auf der anderen Seite sprachen sich die österreichischen Vertreter ge- schlossen dafür aus, den Antrag in die Schlussakte aufzunehmen und durch die zahlenmäßige Überlegenheit der Österreicher bei der Versammlung in Linz fand sich auch eine Mehrheit dafür. Doch auch innerhalb dieser Gruppe gab es nicht vollste Einigkeit, denn nachdem Thissen seinen Vorschlag un- terbreitet hatte, schaltete sich der Vertreter aus der Diözese Brixen, Cle- cher Kammerherr in Frankfurt a.M., ab 1861 päpstlicher Geheimkämmerer, ab 1874 Re- gens des Priesterseminars Limburg. 38 Verhandlungen der achten Generalversammlung des katholischen Vereines Deutschlands am 23., 24. und 25. September 1856 zu Linz, S. XXX. 39 Ebenda, S. 118. 40 Ebenda, S. 121. 41 Johann Kreuser (Köln 1795–1870 Köln), ab 1820 Lehrer am Gymnasium an Marzellen in Köln. 42 Heinrich Joseph Himioben (Mainz 1807–1860 Mainz), Priester, ab 1834 Subregens des Priesterseminars in Mainz, ab 1843 Pfarrer von St. Christoph ebendort, ab 1837 Domkapi- tular, 1842–1860 Redakteur der Katholischen Sonntagsblätter. 43 Verhandlungen der achten Generalversammlung des katholischen Vereines Deutschlands am 23., 24. und 25. September 1856 zu Linz, S. 118–121.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860