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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 345 -
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6.2. DIE DEBATTE UM DIE GRÜNDUNG EINER KATHOLISCHEN UNIVERSITÄT 345 Allerdings einigte man sich letztlich doch auf Salzburg als den Ort, den man dem Episkopat als Sitz einer zu gründenden katholischen Universität vorschlagen wollte. Der Beschluss wurde als Punkt 5 in die Beschlüsse der Generalversammlung aufgenommen.48 Die Einwände von Clemens Brandis hatten bei den Delegierten nicht die erwünschte Wirkung gezeigt. Brandis war im Übrigen bis zum Jahre 1849 Gouverneur von Tirol und seither zwar teilweise politisch aktiv gewesen,49 insbesondere betätigte er sich jedoch schriftstellerisch50 und beteiligte sich aktiv an der katholischen Laienbewe- gung. Ein Projekt, das er dabei besonders forcierte, war eben die Gründung einer katholischen Universität. Bei der Generalversammlung der katholi- schen Vereine in Linz trat er erstmals öffentlich dafür ein, besonders nach 1860 bis zu seinem Tode 1863 war er gemeinsam mit George Phillips, dem Mainzer Bischof Wilhelm Emanuel Ketteler51 sowie Joseph Buß eine trei- bende Kraft, dem zu diesem Zeitpunkt eingeschlafenen Projekt wieder neues Leben einzuhauchen.52 Im Jahr 1856 herrschte innerhalb der katholischen Laienbewegung je- doch noch Hoffnung und auch im folgenden Jahr war diese Zuversicht noch nicht ganz verflogen, zumal sich die Delegierten auf dem Katholikentag in diesem Jahr persönlich von der Zweckmäßigkeit Salzburgs für den Sitz einer katholischen Universität überzeugen konnten. Bei dieser Versammlung war die Debatte wieder ähnlich gelagert, wobei erneut die Frage auftauchte, ob es die Generalversammlung sich überhaupt anmaßen dürfe, dem Episkopat einen Vorschlag zu unterbreiten bzw. inwieweit eine wiederhergestellte Uni- 48 Ebenda, S. 272. 49 Vgl. dazu bei scHoBer, Geschichte des Tiroler Landtages im 19. und 20. Jahrhundert, S. 36–37. 50 In dieser Zeit entstanden Titel wie Clemens Franz Brandis, Die Grundlagen der Gesellschaft vom historischen Standpunkt betrachtet, Regensburg 1860 oder Clemens Franz Brandis, Der Staat auf christlicher Grundlage, Regensburg 1860. In beiden geht er auch auf die Rolle der Kirche für die Kontrolle der Wissenschaft ein, warnt vor den Schäden des blinden Vertrau- ens in die Vernunft und hebt auch die wichtige Rolle der Jesuiten bei der Erziehung der Kinder und in ihrer Rolle für die Wissenschaften hervor. Er stützt sich dabei auch teilweise auch Karl Ernst Jarcke. Siehe Brandis, Der Staat auf christlicher Grundlage, S. 148–149. 51 Wilhelm Emmanuel Ketteler (Münster 1811–1877 Burghausen), 1850–1877 Bischof von Mainz. 52 Vgl. dazu etwa einen Unterstützungsaufruf des Quartetts, etwa im Nachlass von Fess- ler. Brandis an Fessler, o.O. 08.12.1862, Nachlass Fessler 1, Diözesanarchiv St. Pölten; sowie in der Übersicht bei Brandt, Eine katholische Universität in Deutschland?, S. 225, 243–249. Vgl. dazu auch die mehrfachen Einträge zum Thema im Tagebuch von Egbert Belcredi, als führendem österreichischen Konservativen, die über einen langen Zeitraum das periodische Aufflammen dieser Idee zeigen. Siehe Lothar HöBeLt/Johannes kaLwoda/ Jiří Malíř (Hgg.), Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894. Nach editori- schen Vorarbeiten von Antonín Okáč, Wien, Köln, Weimar 2016.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860