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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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6.4. DIE KONKORDATSVERHANDLUNGEN 351 Thun angehörte.78 Der Vatikan baute dabei vor allem auf den Wiener Erzbi- schof Rauscher und Thun, von dessen guten Willen in Fragen der Rechte der Kirche man in Rom mittlerweile überzeugt war: Possiamo contare sulle ottime intenzioni del Conte di Thun, che come più volte ho avuto occasione di fare conoscere all’Eminenza Vostra, è penetrato da sen- timento cattolico, egli ha finora cooperato al ben della Chiesa.79 Innerhalb der Verhandlungen zum Konkordat waren die wichtigsten Fra- gen die Reform der Ehegesetze sowie die Verwaltung der Kirchengüter und -fonds. Thematisiert wurden allerdings auch Fragen des Unterrichtswesens, worauf in der Folge das Hauptaugenmerk liegen wird. Die Forderungen des Vatikans waren in diesem Themenkomplex, ange- regt von den jüngst gewonnen Freiheiten, dabei zunächst sehr weitreichend, indem in der vom Nuntius ausgearbeiteten Verhandlungsgrundlage sogar der Anspruch erhoben wurde, dass das gesamte Unterrichtswesen – von den Volksschulen bis zu den Universitäten – wieder der Autorität der Kirche un- terstellt werden sollte.80 Viale-Prelà hatte somit die Forderung aus dem Jahr 1849 sogar noch ausgeweitet, als er in den Instruktionen für die Bischofsver- sammlung lediglich angeregt hatte, die Überwachung der Lehrer an theolo- gischen und philosophischen Fakultäten zu fordern.81 Die Verhandlungen zum Konkordat kamen insgesamt nur schleppend voran, was vor allem an der Haltung des Heiligen Stuhls lag, der mit Ma- ximalforderungen in die Verhandlungen ging und von diesen nur sehr zö- gernd abrückte. Gerade im Hinblick auf die Universitäten konnte die an- fangs strikte Linie des Vatikans aber nicht durchgehalten werden. Zunächst beharrte der Vatikan nämlich auf der genannten Forderung nach der Über- wachung der Lehre an allen Bildungseinrichtungen durch die Bischöfe, wobei man sich im Vatikan darauf geeinigt hatte, diese Forderung ähnlich wie im Konkordat mit Bolivien (1851) zu formulieren, dass jegliche Lehre in Übereinstimmung mit den Lehren des katholischen Glaubens erfolgen Senates des Innsbrucker Oberlandesgerichtes in Trient, 1851 in den Reichsrat in Wien berufen. 78 Vgl. Hussarek, Die Verhandlungen des Konkordats vom 18. August 1855, S. 86. 79 Nuntiaturbericht, Wien 22.12.1851, Arch. Nunz. Vienna, Vol. 323 (IV), Nr. 692, Vatikani- sches Geheimarchiv. „Wir können auf die besten Absichten Thuns zählen, die ich bisher bereits mehrfach erwähnt habe. Thun ist durchdrungen vom katholischen Glauben und er hat bisher zum Guten der Kirche gehandelt.“ [Übersetzung C.A.]. 80 Siehe Nuntiaturbericht, Wien 05.02.1853, Arch. Nunz. Vienna, Vol 324 (V), Nr. 1020, Vati- kanisches Geheimarchiv. 81 Siehe die Forderungen abgedruckt bei LeiscHing, Die Bischofskonferenz, S. 133–134.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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