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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 374 -
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6 DIE EINRICHTUNG DER THEOLOGISCHEN FAKULTÄT IM JAHR 1857374 Ministerium nicht alle mit der Entscheidung zufrieden waren, die Fakul- tät den Jesuiten zu übertragen, wenn er schreibt, er sei davon überzeugt, „daß die Jesuiten der Universität Innsbruck kein neues Licht anzünden wer- de[n]“185. Und fügte noch einen Seitenhieb auf Rektor Moy hinzu: „So etwas glauben höchstens Herr von Moÿ und ein paar andere verbrannte Gehir- ne.“186 Neben der wohl kleineren Gruppe in Tirol, die die Berufung der Jesuiten nicht gutgeheißen hatte, und der großen Gruppe, die dies freudig begrüßte, darf man aber auch noch mit einer dritten Gruppe rechnen, die vor allem die weitere Vervollständigung der Universität mit Zufriedenheit wahrgenom- men hatte und damit zumindest die mittelfristige Sicherung der Universität in Tirol erkannte, der nun bloß noch die medizinische Fakultät zur Vollstän- digkeit fehlte. Knapp zwei Jahrzehnte später, als sich die Auseinandersetzungen um die Rechte und die Existenzberechtigung der theologischen Fakultät mit der Einbringung einer Petition der übrigen Fakultäten zur Aufhebung der theologischen Fakultät bzw. dem Entzug der Fakultät von den Jesuiten auf einen Höhepunkt zustrebte187, bedauerte Armand Dumreicher die damalige Entscheidung Thuns, die Innsbrucker Universität den Jesuiten zu übertra- gen und so gewissermaßen „Rosenkränze nach Tirol zu tragen“188, anstatt die Universität zu einer Stätte der Aufklärung gemacht zu haben: In einem Lande, welches nur an wenig Punkten sich eines entwickelten Städ- tewesens erfreut und welches erst seit kurzem vom großen Weltverkehr be- rührt wird, unter einer Bevölkerung, welcher Gebirge den Horizont verengen und die Berührung mit der Außenwelt erschweren, hat diese Universität die stolze aber schwere Mission zu erfüllen, eigensinniger Selbstgenügsamkeit zum Trotze die allumfassende, freie Wissenschaft einzubürgern, den geistli- chen geistige Interessen gegenüberzustellen, die Mittelclasse der Gesellschaft in eine weitere und reichere Ideenwelt einzuführen und durch Herstellung und Erhaltung des Contactes mit dem gebildeten Deutschland, das von bäu- erlicher Beschränktheit und clerikaler Unduldsamkeit mundtodt gemachte und von irregeleiteten Massen majorisierte städtische Bürgerthum allmälig zu kräftigen, zu ermuthigen und zu vergrößern.189 185 Ehrhart an Pichler, Wien 09.12.1857, GSA 74/I, 7, 1, Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar. 186 Ebenda. 187 Siehe oBerkofLer, Die Petition der drei weltlichen Fakultäten um Aufhebung der Jesuiten- fakultät von Jahr 1873. 188 dumreicHer, Die Verwaltung der Universitäten seit dem letzten politischen Systemwechsel in Österreich, S. 41. 189 Ebenda, S. 41.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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