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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 394 -
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7 DIE UNIVERSITÄT UND DIE NATIONALEN AUSEINANDERSETZUNGEN 394 Deutschnationale Töne dominierten bald die Stimmungslage der Studenten. Allerdings konnten die Verbote zur Gründung von Studentenverbindungen und zur politischen Meinungsäußerung die Politisierung der Studenten in den 1850er-Jahren noch einmal ausbremsen. Auch das Beispiel zur Sprachenpolitik an der Universität verdeutlicht, dass Innsbruck in den 1850er-Jahren als deutsche Universität apostrophiert worden war. Die Betonung der Zweisprachigkeit an der Universität wurde demgegenüber zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Während bis zum Jahr 1848 die Kenntnis der italienischen Sprache notwendige Vorausset- zung für den Erhalt einer Professur gewesen war, hatte Thun in der Folge nur noch geringen Wert darauf gelegt. Lediglich in wenigen Fällen hatte der Minister bei Berufungen eigens auf Italienischkenntnisse verwiesen. Eine Verschiebung in der Wahrnehmung der Universität zeigt sich auch bei einigen Professoren und politischen Autoritäten des Landes83. Julius Ficker beschrieb die Universität Innsbruck 1858 ausführlich in einem Zei- tungsartikel. Der Text wurde auch an deutsche Bekannte in Westfalen ver- sandt und diente gewissermaßen als Werbeschrift für die Universität. Ficker hatte Thun gegenüber nämlich den Wunsch geäußert, die Universität für deutsche Studenten attraktiver zu machen. Eine notwendige Voraussetzung hierzu war die Abschaffung eines Gesetzes, wonach preußischen Studenten die Studienjahre in Österreich nicht anerkannt worden waren. Ficker hatte dies mehrfach bei Thun urgiert und er hatte auch versprochen, dies mit sei- nen preußischen Amtskollegen zu besprechen.84 In seiner Beschreibung der Universität situierte Ficker die Innsbrucker Universität nun im Kontext des deutschen Kulturraums und zeichnete sie als deren südlichste Hochschu- le.85 Zwar besaß die Universität für ihn auch eine vermittelnde Rolle zu Italien – was wohl auch durch Fickers persönliche Forschungsinteressen, das mittelalterliche Reich, motiviert war –, dennoch dominiert das deutsche Element. Diese Rolle als vermittelnde Institution zwischen Nord und Süd, 83 Vgl. 9905/Studien, Innsbruck 25.10.1852, Akten des Rektorats 18, 79/R ex 1852/53, Uni- versitätsarchiv Innsbruck; Akademischer Senat an MCU (Konzept), Innsbruck 09.11.1856, Akten des Rektorates 21, 81/R ex 1856/57, Universitätsarchiv Innsbruck. Vgl. auch oBer- kofLer, Die Rechtslehre in italienischer Sprache an der Universität Innsbruck, S. 13; Bö- scHe, Zwischen Kaiser Franz Joseph I. und Schönerer, S. 111. 84 Vgl. dazu MCU Präs. 722/1859, 1112/1859 und 1115/1859, Österreichisches Staatsarchiv. 85 ficker, Die Universität. Die Rolle der Universität als verbindendes Element zwischen deutschem und italienischem Kulturkreis war im Übrigen schon während der Verhand- lungen zur Gründung der Universität thematisiert worden. Siehe etwa bei Gerhard oBer- kofLer/Peter goLLer, Geschichte der Universität Innsbruck (1669–1945) (= Schriftenreihe des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Internationale Kultur- und Wirtschaftsbeziehungen. Rechts- und sozialwissenschaftliche Reihe 14), Frankfurt a.M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien 1996, S. 14.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860