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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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8 DIE UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK INNSBRUCK IN DER REFORMÄRA404 Unterricht großteils nach vorbestimmten Büchern vorgetragen, Forschung fand nicht in der Universität statt. Die Studenten hatten sich an vorgeschriebene Lehrbücher zu halten. Die Bibliothek hatte dadurch sowie durch die Einschrän- kungen durch Zensur eine untergeordnete Wichtigkeit.18 Durch die Reform soll- ten nun jedoch auch die Universitäten zu Stätten der Forschung werden, durch die Lehr- und Lernfreiheit war der Zugang zu Büchern erleichtert. Damit kam der Bibliothek eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Reformen zu. 8.2.1. Klagen über den schlechten Zustand Der Zustand und die Ausstattung der Innsbrucker Bibliothek wurden von Zeitgenossen nach 1848 allerdings mehrfach kritisch kommentiert. Alois Flir, als Senior der philosophischen Fakultät, bat 1850 um die Erhöhung der Bibliotheksdotation, denn „ohne Genehmigung dieser Bitte bleibe es dem Lehrkörper der hiesigen Universität fast unmöglich, den wissenschaftlichen Forderungen der Gegenwart zu entsprechen.“19 Zwei Jahre später wandte sich Professor Karl Ernst Moy de Sons direkt an Thun und beklagte dort unter anderem den schlechten Zustand und den Umfang der Bibliothek, ins- besondere im Hinblick auf die Berufung eines Historikers: „Solange diese in ihrem dermaligen Zustande verbleibt, ist aus Innsbruck eine wissenschaft- liche Anstalt zu machen rein unmöglich.“20 Schon ein Jahr zuvor hatte er Thun in einem Brief auf den schlechten Zustand der Bibliothek hingewiesen, insbesondere in den Fächern, die er selbst unterrichtete, nämlich dem kano- nischen Recht und der Kirchengeschichte.21 Im Jahr 1855 schrieb sogar der Frankfurter Historiker Johann Böhmer, der Mentor Julius Fickers, an Ministerialrat Joseph Feil, dass er von dem schlechten Zustand der Bibliothek in Innsbruck gehört habe und dass diese derart nur geringen Nutzen haben könne. Böhmer empfahl daher die Erhö- hung des Bibliotheksfonds.22 Gerade für neu geschaffene Lehrkanzeln fehlte es oft an den notwendigen Büchern, was auch aus den Klagen des 1857 nach Innsbruck berufenen Philo- 18 Vgl. zur Situation an der Universität beispielhaft PicHLer, Zu meiner Zeit, S. 96. 19 Senatssitzungsprotokoll, Innsbruck 11.08.1850, Senatssitzungsprotokolle 3, 536/XI ex 1849/50, Universitätsarchiv Innsbruck. 20 Moy an Thun, Innsbruck 01.02.1852, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D155, Staat- liches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 21 Vgl. Moy an Thun, Innsbruck 09.11.1851, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D128, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 22 Vgl. Böhmer an Feil, Frankfurt 14.01.1855, in: Johannes Janssen (Hg.), Johann Friedrich Böhmer’s Briefe und kleinere Schriften, Freiburg i. B. 1868, S. 133–135.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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