Seite - 17 - in Unser Vaterland - Steiermark und Kärnten
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Der hohe Schwab. I?
ins Gesicht und warme Suppe in den Magen, dann sind wir frisch. Wir treten die Wanderung an, zur Linken
immer die schwarzen Massen des Kars, zur Rechten die Wände der Mitteralpc, die nun auch finster geworden
waren. Wir schreiten langsam zwischen Gezirin und auf thauigen Almen hin. Am Himmel funkeln die Sterne. Da
stehen wir plötzlich am Rande. Vor uns liegt eine Tiefe, ans welcher fahle Punkte und Tafeln heraufschimmcrn. —
„?a unten sieht's ans, wie in einem Fricdhofe," bemerkt der Maler. — „Und da müssen wir jetzt hinabsteigen,"
sagt der Führer. Vr ertheilt uns Unterricht im Klettern und zündet die mitgebrachte Fackel an, auf daß wir geblendet
seien und den grauenhaften Abgrund nicht sehen, an dem wir Pier hiukliminen. — Nach einer halben Stunde haben
wir wieder verläßlichen Buden unter den Füßen. Der Führer setzt sich auf einen Felsklotz, trocknet sich mit dem
Tuch die Stirne nnd sagt, er wäre sehr froh, daß wir diese Stelle glücklich hinter uns hätten. In der Nacht ginge
es noch, aber am Tage wolle ihm Keiner an der Tradwand herüber. — Hierauf gehen wir durch die obere Tullwitz-
schlucht, umstanden von dein Huchgefelse des Nctterkogcl, der Großschartc und der Tradwand. Wie schrecklich hoch
stehen diese noch über nns, und wir müssen so lange steigen, bis wir sie alle weit überragen. An den Tullwitz-
Hütten kommen wir vorüber, sie sind unbewohnt und von ödem Gestein umgeben. Wo einst Menschen wirthschafteten,
in der Klamm,
Unser Vaterland
Steiermark und Kärnten
- Titel
- Unser Vaterland
- Untertitel
- Steiermark und Kärnten
- Autoren
- Peter.K. Rosegger
- Fritz Pichler
- A. von Rauschenfels
- Verlag
- Gebrüder Kröner
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 28.1 x 42.23 cm
- Seiten
- 344
- Schlagwörter
- Wandern
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918