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Unser Vaterland - Steiermark und Kärnten
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Vie Sölker- und die !Nurthaler-AIpen. Die Frauenburg, dicweilcn der gegen die Türken hat gckämpft im heiligen Land. Und als er aus war gewesen ein Jahr nnd darüber, hat sie an einem Tage zwölf Knaben geboren. — „Meine liebe Kammerfrau, leg' mir diefe Würmer in den Korb und wirf sie in die Mur." Aber als die Kammerfrau die Würmer will werfen in die Mur, reitet der Herr und Ritter heran vom heiligen Land. „Meine liebe Kammcrfran, wie stehts im G'schloß nnd was trägst du im Korb?" „Mein lieber Ritter und Herr, im G'schloß steht es gut, und im Korb trag' ich zwölf Hunde, die blind find geboren." „Meine liebe Kammerfrau, zeig' mir die armen Wcfcn herfür." „Mein lieber Ritter nnd Herr, es ist nicht werth des Augenblicks lind Eure Gemahlin wartet auf Euch mit Sehnsucht im G'schloß." — Nicht abgelassen hat der Ritter, bis er die zwölf Knäblcin im Korb hat gesehen. Sie und die Kammerfrau hat er entführt in's weite Land. Daranf kehrt er heim, lebt mit der falschen Gemahlin, als that' er nichts wissen. — Zwanzig Jahr sind vergangen. Der Burgherr gibt ein großes Fest und ladet dazu aus weitem Land zwölf junge Ritter. Froh sind sie Alle und froh ist die Schloßfrau. Ta gibt der Gasthcrr auf einmal den Gästen die Frage zu löfen: Wenn ein Ritter in Krieg zieht, nnd die Gemahlin betrügt ihn daheim und wirft die Frucht ihrer Untreu ins Wasser wie blindgeborene Hündlcin — was soll mit dem Weibe geschehen? Einer der jungen Ritter gibt Antwort: „Das Weib soll man thun in ein messcrbeschlagcncs Faß, und das Faß soll man rollen den Schlußberg hinab in das Wasser." Die Eilf stimmen bei. — Die Schloßfrau wird blaß und nun sagt ihr Gemahl: „So hast es gehört, das Urtheil ist dein — und dein sind die Kinder, die es haben gesprochen." — Diese Sage wird in sehr verschiedenen Variationen erzählt; in einer derselben ist der Schloßherr treulos und die Gemahlin wird unschuldig durch das Faß hingerichtet. Die Frauenburg ist eines berühmten Minnesängers Heimat. Sie gehörte einst den mächtigen Lichtenstcinern, wovon einer — Heinrich I. viel Unheil in's Land brachte. Er zog gegen Ottokar, den Böhmen, wurde aber gefangen,
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Unser Vaterland Steiermark und Kärnten
Titel
Unser Vaterland
Untertitel
Steiermark und Kärnten
Autoren
Peter.K. Rosegger
Fritz Pichler
A. von Rauschenfels
Verlag
Gebrüder Kröner
Ort
Stuttgart
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
28.1 x 42.23 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Wandern
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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