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Venus im Pelz
Seite - 35 -
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höhnischen Behagen auf mir, als ich mich von Leidenschaften übermannt vor ihr niederwarf und die Arme um sie schlang. »Ja – Sie haben in mir meine Lieblingsphantasie erweckt«, rief ich, »die lange genug geschlummert.« »Und diese wäre?« sie legte die Hand auf meinen Nacken. Mich ergriff unter dieser kleinen warmen Hand, unter ihrem Blick, der zärtlich forschend durch die halbgeschlossenen Lider auf mich fiel, eine süße Trunkenheit. »Der Sklave eines Weibes, eines schönen Weibes zu sein, das ich liebe, das ich anbete!« »Und das Sie dafür mißhandelt!« unterbrach mich Wanda lachend. »Ja, das mich bindet und peitscht, das mir Fußtritte gibt, während es einem andern gehört.« »Und das, wenn Sie durch Eifersucht wahnsinnig gemacht, dem beglückten Nebenbuhler entgegentreten, in seinem Übermute so weit geht, Sie an denselben zu verschenken und seiner Roheit preiszugeben. Warum nicht? Gefällt Ihnen das Schlußtableau weniger?« Ich sah Wanda erschreckt an. »Sie übertreffen meine Träume.« »Ja, wir Frauen sind erfinderisch«, sprach sie, »geben Sie acht, wenn Sie Ihr Ideal finden, kann es leicht geschehen, daß es Sie grausamer behandelt als Ihnen lieb ist.« »Ich fürchte, ich habe mein Ideal bereits gefunden!« rief ich, und preßte mein glühendes Antlitz in ihren Schoß. »Doch nicht mich?« rief Wanda, warf den Pelz ab und sprang lachend im Zimmer herum; sie lachte noch, als ich die Treppe hinabstieg, und als ich nachdenkend im Hofe stand, hörte ich noch oben ihr mutwilliges ausgelassenes Gelächter. »Soll ich Ihnen also Ihr Ideal verkörpern?« sprach Wanda schelmisch, als wir uns heute im Parke trafen. Anfangs fand ich keine Antwort. In mir kämpften die widersprechendsten Empfindungen. Sie ließ sich indes auf eine der steinernen Bänke nieder und spielte mit einer Blume. »Nun – soll ich?« 35
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Venus im Pelz
Titel
Venus im Pelz
Autor
Leopold Von Sacher-Masoch
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
114
Schlagwörter
Novelle, Liebe
Kategorien
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