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Venus im Pelz
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»Nein.« »Im Ernste, nein?« »Peitsche mich, ich bitte dich, es ist mir ein Genuß.« »Ja, weil du gut weißt, daß es nicht Ernst ist«, erwiderte sie, »daß ich nicht das Herz habe, dir weh zu tun. Mir widerstrebt das ganze rohe Spiel. Wäre ich wirklich das Weib, das seinen Sklaven peitscht, du würdest dich entsetzen.« »Nein, Wanda«, sprach ich, »ich liebe dich mehr als mich selbst, ich bin dir hingegeben auf Tod und Leben, du kannst im Ernste mit mir anfangen, was dir beliebt, ja, was dir nur dein Übermut eingibt.« »Severin!« »Tritt mich mit Füßen!« rief ich und warf mich, das Antlitz zur Erde, vor ihr nieder. »Ich hasse alles, was Komödie ist«, sprach Wanda ungeduldig. »Nun, so mißhandle mich im Ernste.« Eine unheimliche Pause. »Severin, ich warne dich noch ein letztes Mal«, begann Wanda. »Wenn du mich liebst, so sei grausam gegen mich«, flehte ich, das Auge zu ihr erhoben. »Wenn ich dich liebe?« wiederholte Wanda. »Nun gut!« sie trat zurück und betrachtete mich mit einem finsteren Lächeln. »So sei denn mein Sklave und fühle, was es heißt, in die Hände eines Weibes gegeben zu sein.« Und in demselben Augenblicke gab sie mir einen Fußtritt. »Nun, wie behagt dir das, Sklave?« Dann schwang sie die Peitsche. »Richte dich auf!« Ich wollte mich erheben. »Nicht so«, gebot sie, »auf die Knie.« Ich gehorchte und sie begann mich zu peitschen. Die Hiebe fielen rasch und kräftig auf meinen Rücken, meine Arme, ein jeder schnitt in mein Fleisch und brannte hier fort, aber die Schmerzen entzückten mich, denn sie kamen ja von ihr, die ich anbetete, für die ich jede Stunde bereit war, mein Leben zu lassen. Jetzt hielt sie inne. »Ich fange an, Vergnügen daran zu finden«, sprach sie, »für heute ist es genug, aber mich ergreift eine teuflische Neugier, zu sehen, 40
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Venus im Pelz
Titel
Venus im Pelz
Autor
Leopold Von Sacher-Masoch
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
114
Schlagwörter
Novelle, Liebe
Kategorien
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