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Viktor E. Frankl - Gesammlte Werke
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Vorbemerkungen16 antwortet. Er muss also nach einer Antwort suchen, den Sinn des Lebens suchen – um ihn schließlich zu finden, aber nicht zu er-finden: er kann nicht einfach einen Sinn dem Leben „geben“: er muss ihn ihm „entnehmen“. Im Sinne einer Phänomenologie des Sinnbegriffs lässt sich demnach hervorheben, dass Frankl mit ihm letztlich „einen an sich bestehenden Wert, etwas objektiv und in sich selbst positiv Bedeutsames, und zugleich einen Träger objektiver Werte“ meint; gleichzeitig hat Frankl an vielen Stellen mit dem Sinnbegriff „eher ein objektives Gut für eine bestimmte Person“ im Auge, „etwas, das sich an eine individuelle Person richtet und für sie eine zugleich objektive und subjektive Bedeutung besitzt“ (Seifert 2005, 71). Deshalb kann Frankl behaupten, das Leben könne „auch dann sinnvoll bleiben, wenn alle Traditionen der Welt dahinschwänden und kein einziger allgemei- ner Wert übrigbliebe“ (Frankl 1994b, 25). In der Logotherapie ist der konkrete Sinn des Lebens also ein „Vermögen“ der konkreten Person, [...] dank dem sie imstande ist, auf dem Hintergrund der Wirklichkeit eine Möglichkeit wahr- zunehmen, ebendiese Wirklichkeit auch zu verändern, oder aber, falls dies wirklich unmöglich sein sollte, insofern sich selbst zu ändern, als wir ja auch noch an einem Leidenszustand, des- sen Ursache sich nicht beheben und beseitigen lässt, reifen, wachsen, über uns selbst hinaus- wachsen können (Frankl 1994a, 251). 1.4. DaS exiStentielle Vakuum (1971) Dass der heutige Mensch in seinem Ringen um einen Daseinssinn oft scheitert, zeigt sich für Frankl daran, dass man in der Gegenwart immer öfter der „noogenen Neu- rose“, einem neuen Typus durch Frustration des Willens zum Sinn hervorgerufenen psychischen Leids, begegnet. Diese Krankheit weist das Charakteristikum der Moti- vations- und Antriebsschwäche und eines allgemeinen Gefühls der Unverbindlichkeit auf. Ätiologisch ist sie Frankl zufolge: [...] in vielen Fällen auf eine existentielle Frustration zurückzuführen, auf ein Unerfülltgeblie- bensein des menschlichen Anspruchs auf ein möglichst sinnerfülltes Dasein. Das abgründige Gefühl letztgültiger Sinnlosigkeit geht dabei mit einem inneren Leere- gefühl einher, das Frankl „existentielles Vakuum“ nennt (Frankl 1999, 136). In Be- Open Access © 2018 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Viktor E. Frankl Gesammlte Werke
Psychotherapie, Psychiatrie und Religion. Über das Grenzgebiet zwischen Seelenheilkunde und Glauben
Titel
Viktor E. Frankl
Untertitel
Gesammlte Werke
Autoren
Alexander Batthyany
János Vik
Karlheinz Biller
Eugenio Fizzotti
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20574-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
318
Schlagwörter
Psychotherapie, Psychologie, Psychiatrie, Religion, Logotherapie, Existenzanalyse, Viktor Frankl
Kategorie
Geisteswissenschaften
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